Aber wie? Um die letzten intakten Naturwälder zu erhalten, ist zum Beispiel die Einrichtung von Schutzgebieten eines der wichtigsten Werkzeuge. Hier sind Eingriffe durch den Menschen streng reglementiert und der Wald kann sich in seiner Ursprünglichkeit entwickeln.
Doch der Mensch ist vielerorts auf die Nutzung der Wälder und seiner Produkte angewiesen. Politische und wirtschaftliche Instrumente müssen dafür sorgen, dass diese Nutzung nachhaltig geschieht. Nach jahrelangem Drängen der Umweltorganisationen unter Federführung des WWF und zähen politischen Verhandlungen hat die EU 2010 eine Verordnung erlassen, die endlich die Einfuhr von illegal geschlagenem Holz oder Produkten daraus auf den Markt der EU verbietet. Allerdings: Diese Holzhandelsverordnung wird erst 2013 in Kraft treten. Und: Sie umfasst zwar neben Rund- und Schnittholz eine ganze Reihe von Produkten, die aus Holz hergestellt werden - wie Möbel, Zellstoff und Papier. Andererseits fehlen wichtige Produktgruppen, wie Druckerzeugnisse (Bücher, Magazine), Sitzmöbel, Instrumente oder Holzkohle.
Andere Länder haben mit ähnlichen Gesetzen dem illegalen Holzeinschlag den Kampf angesagt. In den USA verbietet der Lacey Act Handel, Import, Export und Transport von Pflanzen und daraus hergestellten Produkten einschließlich Holz, wenn diese unter Verletzung geltender Gesetze geerntet wurden. In der Schweiz wird im Rahmen des Konsumenteninformationsgesetzes seit 2010 jeder Verkäufer von Holz oder Holzprodukten zur Angabe von Holzart und Holzherkunft verpflichtet.
Neben diesen Gesetzen, die legal bindend sind und bei Verstößen mit Strafen geahndet werden, gibt es auch eine Reihe von internationalen Konventionen, die dazu beitragen, den illegalen Holzeinschlag einzudämmen. So soll zum Beispiel das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES sicherstellen, dass der Handel mit wildlebenden Tieren und Pflanzen und deren Produkten nur in nachhaltiger Weise geschieht und im Einklang mit nationalen und internationalen Schutzbestimmungen und Gesetzen steht. Auch innerhalb anderer internationaler Konventionen wie dem Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt CBD oder der Klimarahmenkonvention UNFCCC spielt der Erhalt der Wälder eine bedeutende Rolle.
Da meist wirtschaftlicher Druck zur Zerstörung von Wäldern führt, sind auch freiwillige marktwirtschaftliche Instrumente für ihren Erhalt nötig. Dazu zählt die Zertifizierung von Wäldern. Sie hat seit fast 20 Jahren die verantwortungsvolle Nutzung weltweit massiv gefördert. Nach Ansicht des WWF und vieler weiterer Umweltorganisationen garantiert allerdings derzeit nur das Zertifikat des FSC® (Forest Stewardship Council), dass das Holz aus einer ökologisch und sozial verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung stammt.
Auch für die Herstellung anderer Rohstoffe wie Soja oder Palmöl werden oft große Waldflächen zerstört und in Plantagen umgewandelt. Um die Produktion dieser beiden Rohstoffe nachhaltig zu gestalten, wurden an sogenannten „Runden Tischen“ die beiden Zertifizierungssysteme RSPO für Palmöl und RTRS für Soja entwickelt, die auch ökologische Mindeststandards vorschreiben.
Erst in ihrem Zusammenspiel können diese Instrumente, Konventionen und Gesetze ihre ganze Wirkung für den Erhalt der Wälder entfalten. Und mit unserer Macht als Verbraucher haben wir es in der Hand, an diesem Ziel mitzuarbeiten: durch weniger Konsum und einem nachhaltigen Kaufverhalten.