Ein weiteres Holzprodukt, an das viele nicht als erstes denken, wenn es um die nachhaltige Nutzung von Holz geht, ist Grillkohle. Für Millionen Menschen in Europa ist Grillen ein beliebtes und regelmäßiges Freizeitritual in der warmen Jahreszeit.
Doch Grillkohle hat ihre ökologischen Tücken. Oft stammt die Holzkohle aus zweifelhaften Quellen in Osteuropa oder sogar aus Tropenwäldern. Marktuntersuchungen des WWF in Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut haben ergeben, dass rund 40 Prozent der in Deutschland verkauften Grillkohle Tropenholz enthält. In Ländern wie Nigeria treibt die Herstellung von Grillkohle die Abholzung voran, bedroht Tier- und Pflanzenarten und heizt die Klimakrise an. Der WWF empfiehlt daher, beim Kauf von Grillkohle auf das FSC-Siegel zu achten, statt Holzkohle aus Tropenwald-Raubbau zu verwenden.
Inzwischen gibt es viele Alternativen zur klassischen Holzkohle: Grillkohle aus Maisspindeln und Bambus zum Beispiel oder Briketts aus Kokosschalen oder Olivenkernen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn nur weil die Kohle aus Kokos oder Bambus besteht, ist sie noch lange nicht unbedenklich, denn auch für diese Plantagen kann Regenwald zerstört worden sein. Grundsätzlich empfiehlt der WWF, den Verbrauch von Grillkohle insgesamt zu reduzieren und, wo immer möglich, auf die bessere Variante – den Elektrogrill (am besten mit Ökostrom betrieben) – zurückzugreifen. Ebenso wichtig ist es, kein oder zumindest weniger Fleisch zu essen. Die Alternativen haben meist eine deutlich bessere Öko- und Klimabilanz als Würstchen und Steak.