Wo nach Gold gegraben wird, müssen Wälder weichen – der Goldbergbau führt deshalb zu einem Verlust der Biodiversität durch Entwaldung und Kontaminierung von Gewässern. Denn um Gold abzubauen, werden häufig hochgiftige Chemikalien wie Arsen, Quecksilber und Zyanid eingesetzt, darüber hinaus werden Goldvorkommen häufig zusammen mit radioaktiven Materialien wie Uran gefunden – in der Folge des Abbaus gelangen all diese giftigen Stoffe in die Luft, in den Boden und in Gewässer. Entlang der Nahrungskette verbreitet sich die Kontamination weiter und gefährdet so am Ende auch die Menschen vor Ort.
Eine Studie des WWF Brasilien zeigt, dass viele Speisefische im Amazonas extrem mit Quecksilber und anderen Schwermetallen belastet sind. Der Quecksilbergehalt der Fische variiert je nach Region und Fischart, aber bei rund einem Drittel der Proben lagen die Werte deutlich über Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation. Die Vergiftung der Fische geht auf den illegalen Goldbabbau in der Amazonasregion zurück. Für die Menschen am Amazonas ist das gefährlich, denn ihre Hauptproteinquelle ist Fisch.
Neben diesen direkten Einwirkungen auf die Umwelt gibt es auch zahlreiche indirekte Gefahren: Der Abbau von Gold schädigt langfristig Ökosysteme, denn um den Abbau in den oft abgelegenen Regionen zu ermöglichen, müssen Zufahrtsstraßen, Wasserkraftwerke, Häfen und Siedlungen gebaut werden. Diese Primär-Infrastruktur führt kurzfristig zur Gründung illegaler Siedlungen, illegalem Holzeinschlag und Wilderei. Mittelfristig steigt damit die Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung formeller Siedlungen, Landwirtschaft und vielen weiteren Wirtschaftsaktivitäten mit all seinen Auswirkungen.