Umso wichtiger ist es, dass wir unsere bestehenden Waldflächen zukunftsfähig machen. Und durchaus kann hier das Nachpflanzen von beispielsweise Eichen und Buchen an Stellen Sinn ergeben, an denen es keine Mutterbäume von Laubhölzern gibt. Also etwa in großflächigen Nadelholzmonokulturen.
Mithilfe von Pflanz-Helferlingen wie Eichelhäher und Co. und gepaart mit einem effektiven Wildmanagement pflanzt die Natur den Wald von ganz allein. Das schafft nicht nur einen strukturreichen, natürlichen Wald, sondern erspart uns auch viel Arbeit. Außerdem sind von der Natur gepflanzte Wälder widerstandsfähiger, da sich das Wurzelwerk von Anfang an am Standort entwickeln konnte. Und so können sie unter anderem auch länger mehr CO2 einsparen. Verabschieden müssen wir uns beim Schutz der natürlichen Prozesse vom Gedanken hochproduktiver Holzäcker. In Zukunft gilt stattdessen Qualität über Quantität.
Wir brauchen jedoch nicht nur Wirtschaftswälder, sondern auch Wälder, in denen die Säge ruht, die Bäume wachsen und alt werden dürfen. Denn besonders die Alters- und Zerfallsphasen der Wälder sind rar in unseren Wirtschaftswäldern. Die Nationalparks Bayerischer Wald und Harz gehen hier mit gutem Beispiel voran, denn hier darf sich der Wald großflächig ungestört durch den Menschen regenerieren. Aber auch der WWF zeigt auf seinen Eigentumsflächen, wie im Laufe der Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte „Urwälder von morgen“ entstehen.