In der Naturparkverwaltung und dem Förderverein Feldberg-Uckermärkische Seenlandschaft fand der WWF dafür von Anfang an kompetente Partner, die das Projekt maßgeblich durchführen. Das Bundesumweltministerium stufte die Region 1996 als „Gebiet von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ ein, so dass durch Finanzmittel des Bundes, des Landes, von Sponsoren und des WWF 9.000 Hektar Flächen für Naturschutzmaßnahmen erworben werden konnten.
Lebensräume für Libellen, Amphibien sowie andere seltene Tier- und Pflanzenarten wurden gesichert. Angekaufte Kiefernmonokulturforste werden nach und nach in standortheimische Laubwälder umgewandelt und Wirtschaftswege darin zurückgebaut. Der WWF besitzt sogar einen eigenen, selbstverständlich ungenutzten, wilden Laubwald, in dem verborgen alljährlich Schwarzstorch und Schreiadler erfolgreich brüten.
Wie aber kann der Naturschutz helfen, umweltfreundliche Arbeitsplätze zu schaffen? WWF, Naturparkverwaltung, Förderverein, örtliche Gemeinden sowie lokale Unternehmen und Selbstständige gründeten 2001 eine lokale Aktionsgruppe. Sie erstellten ein Leitbild, wie die Region sich künftig möglichst nachhaltig entwickeln möge, und gingen schließlich in einem Wettbewerb des Landes Brandenburg als Sieger hervor.
Eine ökologisch reiche Naturlandschaft erhalten und umweltfreundliche Arbeitsplätze schaffen: Im 90.000 Hektar großen Naturpark Uckermärkische Seen setzte der WWF erfolgreich auf eine nachhaltige Entwicklung der Region.
Leitbild für nachhaltige Entwicklung
Brotaufstrich aus Wildfrüchten, barrierefreie Wanderwege
Fördermittel der Europäischen Union aus dem sogenannten „LEADER+“-Programm unterstützten kleine und mittlere Projekte für naturverträglichen Tourismus, zur Herstellung und Vermarktung regionaler Produkte und Dienstleistungen sowie zur Entwicklung innovativer Einkommensquellen.
Zwischen 2002 und 2006 wurden 56 Projekte mit insgesamt rund 2,5 Millionen Euro unterstützt. Drei Viertel davon finanzierte die EU, ein Viertel das Land Brandenburg. Unter den Projekten waren die Herstellung von Brotaufstrichen aus uckermärkischen Wildfrüchten, der Umbau einer alten Wassermühle zur Gewinnung ökologischen Stroms, ein barrierefreier Wanderweg in Lychen und ein Ziegeleilehrpfad durch alte Tongruben. Insgesamt 47 Arbeitsplätze wurden geschaffen, 178 gesichert.
Arbeitsplätze schaffen und Naturschutz fördern
Mehr als 150 Rastplätze, Infopunkte und Besucherziele wurden angelegt – vom Vogelbeobachtungsturm bis zu einem Stadtmauerrundweg. Das einst vom WWF ins Leben gerufene erfolgreiche Informations- und Leitsystem für Kanufahrer wurde auf das gesamte Naturparkgebiet ausgedehnt und damit die Störung von Tiere und Pflanzen weiter reduziert. Zugleich gibt es Paddeltouren für Sehbehinderte, Verleihe für muskel- oder solarbetriebene Boote und neue Biwak- und Rastplätze.
Von der wachsenden Zahl der Touristen profitiert die regionale naturnahe Kreislaufwirtschaft. Arbeitsplätze schaffen und Naturschutz fördern – das geht heute in der Uckermark zusammen.
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