Nachdem das Schiff mehr als tausend Tonnen Schweröl verloren hatte, gelang es immerhin, den größten Teil des restlichen Schiffstreibstoffs aus den Tanks zu pumpen. Kurz danach brach das Wrack auseinander. Das Vorderteil des Frachters wird zur Verschrottung nach Indien geschleppt, das Heck soll auf das offene Meer gezogen und dort versenkt werden. Damit scheint die Gefahr einer noch größeren Ölpest erst einmal gebannt, doch der ökologische Schaden ist schon jetzt enorm. Satellitenaufnahmen zeigen einen rund 30 Quadratkilometer großen Ölteppich. Die betroffenen Küstenabschnitte wurden inzwischen gesperrt. Nachdem zunächst Tausende Freiwillige gegen die schwarze Flut gekämpft hatten, haben diesen Job inzwischen Fachleute übernommen. Experten aus Frankreich, Japan und von den Vereinten Nationen sind an den Reinigungsarbeiten beteiligt.
Der Frachter ist in der Nähe von zwei geschützten UNESCO-Ramsar-Feuchtgebieten und einem geschützten Korallen-Atoll auf Grund gelaufen, das dazu beitragen soll, die reiche und seltene Artenvielfalt Mauritius‘ zu erhalten.
Die Bewohner des Inselstaates im Indischen Ozean mussten hilflos mit ansehen, wie ihre azurblauen Buchten und schneeweißen Strände von einem stinkenden schwarzen Ölteppich verschluckt wurden. Die Insulaner kämpften verzweifelt mit Eimern und selbstgebauten Ölbarrieren aus Gräsern und Decken gegen die nahende Giftflut. Ein Kampf, der nicht zu gewinnen war.
Selbst professionelle Ölsperren sind in solchen Fällen nur bedingt wirksam. Bei ruhigem Wetter können sie das Öl an der Oberfläche zurückhalten und ein Abpumpen erleichtern. Zu beobachten war dies zuletzt bei der Havarie in einem Fluss nahe der sibirischem Stadt Norilsk. Sobald die Wellen aber höher schlagen – oder beim Einsatz auf dem offenen Meer – kommen die Barrieren schnell an ihre Grenzen.