Vom 30. November bis 12. Dezember 2023 fand in Dubai die 28. Klimakonferenz, kurz COP28, statt. Zwei Wochen, in denen die Vertreter:innen der Vertragsstaaten des globalen Klimarahmenabkommens zusammenkamen, verhandelten, diskutierten und Beschlüsse fassten.
Historische Entscheidung auf der COP28
Mit einem historischen Abkommen zu fossilen Energieträgern ist die COP28 in Dubai zu Ende gegangen: Erstmals in der Geschichte der Klimakonferenzen haben sich die Vertragsstaaten auf die globale ABkehr von fossilen Energien geeingit. Untermauert wird dieses Vorhaben durch die Einigung auf eine Verdreifachung der Kapazitäten an erneuerbaren Energien und eine Verdopplung der Energieeffizienzziele bis 2030. Auch die Operationalisierung und erste Zusagen für den Loss-and-Damage-Fund sind Lichtblicke dieser COP.
„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Länder jetzt verstärkt daran arbeiten, ihre Energiesysteme umzugestalten und umweltschädliche fossile Brennstoffe durch saubere und günstige erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenenergie zu ersetzen – und zwar in einem noch nie dagewesenen Tempo und Umfang“, sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland.
Erstmals Einigung auf Abkehr von fossilen Energien weltweit
Erneuerbare Energien sollen weltweit bis 2030 verdreifacht werden
792 Millionen US-Dollar für Betroffene von Klimaschäden bereitgestellt
„Von Dubai muss eine neue Dynamik für den Ausstieg aus Fossilen ausgehen. Wir können nicht länger über Ziele reden, aber weiter am Start verharren. Den Klimakollaps verhindern wir nur, wenn wir nicht weiter Öl, Kohle und Gas verbrennen und so die Erderhitzung weiter anfachen.“
Viviane Raddatz, Klimachefin WWF Deutschland
Es muss nun gehandelt werden
Auf der Klimakonferenz in Dubai ist es gelungen, auch die Öl- und Gasstaaten zu einem Bekenntnis zur Abkehr von den fossilen Energien zu bewegen. Damit wurde erstmals das Kernproblem der Klimakrise benannt, nachdem es auf der internationalen Bühne jahrzehntelang umgangen wurde. Doch auch acht Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015 sind die Fortschritte zu langsam, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
„Und auch die COP28 geht hier nicht weit genug, denn der Beschluss lässt gefährliche Ablenkungstaktiken zu sogenannten Brücken- und Niedrigemissionstechnologien zu und hätte mehr Dynamik für schnelle Maßnahmen bringen müssen“, so Raddatz. Auch die Bundesregierung sieht der WWF in der Pflicht. Diese ist zuletzt eher durch ein Verwässern von Klimaschutzmaßnahmen aufgefallen. „Konkret heißt das: das Klimaschutzgesetz zu stärken, Klimaschutz im Haushalt zu verankern und alle Ressorts in die Pflicht zu nehmen, wirksame Maßnahmen auf den Weg zu bringen“, so Raddatz.
Weitere offene Themen der Klimakonferenz
Beschlossene Maßnahmen reichen nicht für das 1,5-Grad-Ziel
Zu viele Schlupflöcher für die Weiternutzung von fossilen Energien
Nicht genug Geld für die Anpassung an die Klimakrise bereitgestellt
Die COP28 sollte der Ort sein, an dem die Welt zusammenkommt, um sich den Herausforderungen der Klimakrise zu stellen. Das Ziel war klar, doch im Vorfeld der COP fehlte es an politischen Impulsen.
Die Fortschritte der G20 und G7 sind ins Stocken geraten oder haben sich verlangsamt. Auch vom UN-Klimagipfel im September 2023 gingen nicht die Signale aus, die wir bräuchten – nämlich dass die Weltgemeinschaft bereit ist, die notwendigen harten Entscheidungen zu treffen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Immerhin wurde eines deutlich: Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen befreien.
Die Globale Bestandsaufnahme ist der Stresstest-Mechanismus des Pariser Abkommens, der Regierungen und andere Akteure dazu zwingt, sich gemeinsam mit den Folgen ihres Handelns und Nicht-Handelns auseinanderzusetzen.
WWF-Pressemitteilungen zur Klimakonferenz
Statement zum COP-Textentwurf
Am vorletzten offiziellen Tag der Klimakonferenz ist ein neuer Textentwurf erschienen.