Die lebendige Ambivalenz

Dubai, 02.12.2023: Zur Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der UN-Klimakonferenz (COP28) am Samstag in Dubai sowie zur Rolle Deutschlands bei den Klimaverhandlungen erklärt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland: 

“Deutschlands Agieren beim Klimaschutz ist der lebendige Widerspruch: Während die Bundesregierung in Dubai durchaus positive Signale setzt, müssen in Deutschland erst Gerichtsurteile die Regierung zum Handeln zwingen. Und auch international ist nicht alles Gold, was glänzt: Während wir begrüßen, dass der Kanzler sich in seiner Rede deutlich für den Ausstieg aus Fossilen positioniert hat, hat der Kanzler im Vorfeld der COP dahingehende Statements der sogenannten High Ambition Coalition nicht unterstützt.  

Jetzt gilt es auch auf dieser COP gemeinsam mit den ambitionierten Ländern voranzugehen beim Ausstieg aus allen fossilen Energien. Klima-Club und Finanzzusagen für den Loss und Damage Fund sind wichtige Signale, aber in Dubai geht es insbesondere auch um die Umsetzung. Dringlichkeit und Scholz’ Gelassenheit passen hier nicht zusammen.   

Wir erwarten von Olaf Scholz und seiner Regierung, Ankündigungen und Versprechen international wie national auch mit konsequentem Handeln zu unterlegen. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit den ambitioniertesten Ländern, um Beschlüsse zum Ausstieg aus den Fossilen voranzutreiben, dazu gehören weitere Finanzzusagen von insgesamt acht Milliarden Euro, dazu gehört ein verbindlich befolgtes integres Klimaschutzgesetz und die strategische Ausrichtung des gesamten Bundeshaushalts an Klima- und Umweltschutzkriterien und damit auch dem Wohlergehen künftiger Generationen.” 

Kontakt

Lea Vranicar

Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin

  • Windkrafträder © Global Warming Images / WWF Weltweit für mehr Klimaschutz

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