Was kommt in der Weihnachtszeit bei Ihnen auf den Tisch? Kartoffelsalat mit Bio-Würstchen, Gans oder Fisch? Feiern Sie vegetarisch oder vegan? Backen Sie Ihre Plätzchen selbst, oder bevorzugen Sie Lebkuchen und Marzipan aus dem Supermarkt? Für alle, die Weihnachten nachhaltiger feiern wollen, haben wir tolle Ernährungstipps rund ums Weihnachtsfest zusammengestellt. Machen Sie Ihren Liebsten und der Natur eine Freude. Damit es nicht nur richtig gut schmeckt, sondern auch gut tut – und zwar uns allen und der Umwelt.
Keule, Brust und Braten – wie gut ist unser Festessen zu Weihnachten?
Gänsekeule oder ein saftiger Truthahnbraten sind etwas Besonderes und kommen häufig als Festessen auf den Tisch. Falls es Fleisch zum Fest sein soll, können Sie darauf achten, dass Sie hochwertiges Bio-Fleisch aus tiergerechter Haltung kaufen.
Tiere aus Bio-Haltungen leben im Schnitt mehr als doppelt so lang wie ihre Artgenossen aus konventioneller Mast. Rinder, Schweine und Geflügel aus konventioneller Mast werden zudem meist mit gentechnisch-verändertem Soja aus Monokulturen gefüttert.
Bio-Bauern achten auf eine tiergerechte Haltung und berücksichtigen die Bedürfnisse der Tiere. Auch die ökologischen Auswirkungen sind geringer. Denn durch den Verzicht auf Soja-Futter werden Waldflächen in Südamerika geschont. Nutzen Sie unseren Einkaufsratgeber Fleisch und Wurst für den bewussten Fleischkonsum.
Festtagsbraten ohne Tier
Mittlerweile gibt es so viele Fleischalternativen, dass man an Weihnachten auf nichts verzichten muss, wenn man keine Tiere auf dem Teller haben möchte. Das vegane Angebot im Einzelhandel hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert. In jedem gut sortierten Supermarkt oder Biomarkt bekommt man eine breite Produktpalette. Fleisch kann super ersetzt werden durch Tofu, Seitan, Weißeneiweiß oder Lupinen.
Man muss sich eigentlich nur entscheiden, ob es „fleischig" sein soll oder nicht. So gibt es zum Beispiel vegane „Ente" oder „Gans" aus Seitan mit fleischähnlicher Konsistenz und richtig viel Biss. Daneben gibt es viele leckere Alternativen, die gar nicht erst versuchen, Fleisch zu sein. Haben Sie zum Beispiel schon mal einen Nussbraten probiert? Oder köstliche Frikadellen aus Gemüse und Hülsenfrüchten gegessen? Außerdem gibt es Tofu und Tempe richtig toll gewürzt oder mariniert.
Weihnachten ist auch ein Fest für alle veganen und vegetarischen Genießer:innen!
Welchen Fisch zum Weihnachtsfest?
Wer auch der Meeresumwelt ein Geschenk machen möchte, achtet beim Kauf von Fischprodukten auf Bio- und Umweltsiegel. Für Fisch aus Zuchten sind dies die Siegel von Bioland und Naturland sowie vom ASC (Aquaculture Stewardship Council) bei Verwendung gentechnikfreier Futtermittel. Bei Wildfisch bietet das MSC-Siegel derzeit noch die beste Orientierung, trotz Reform-Forderungen seitens des WWF.
Bei vielen „Edelfischen“ rät der WWF vom Verzehr ab: Schwertfisch und Roter Snapper stehen unter hohem Fischereidruck, außerdem enden beim Fang oft auch Meeresschildkröten und Delfine als Beifang an Langleinen und Treibnetzen. Ähnliche Probleme prägen die Fischerei auf Gelbflossenthunfisch, hier bieten jedoch Herkunft und Fangmethode eine gute Orientierung: Angelrute und Handleine sind traditionelle umweltverträgliche Fangarten, mit denen Fische einzeln gefangen werden und andere Meerestiere, wie Meeresschildkröten und Haie, verschont bleiben. Bei dem an Weihnachten besonders beliebten Lachs gilt: bitte aus Bio-Zucht.
Einen Überblick bringt Ihnen der WWF-Ratgeber Fische & Meeresfrüchte - auch als kostenfreie App für den schnellen Check im Supermarkt.
Wild aus heimischen Wäldern
Es gilt Vielen als „das bessere Bio“: Wild aus der Region, das in seinem natürlichen Lebensraum aufgewachsen ist. Wer gerne bewusst Fleisch ist und auf eine hohe Qualität achtet, liegt mit einem Rehbraten oder Wildschweingoulasch an den Weihnachtsfeiertagen auf jeden Fall richtig.
Um unsere Wälder im ökologischen Gleichgewicht zu halten, gibt es in Deutschland genaue Pläne, mit denen Jahr für Jahr festgelegt wird, welche und wie viele Tiere in welchem Forst gejagt werden dürfen. Wild aus der Region bekommt man zum Beispiel beim der oder dem Förster:in oder Jäger:in und oft auch einfach beim Fleischer. Nachfragen lohnt sich!
Leckeres aus der Weihnachtsbäckerei
Die Weihnachtszeit ist traditionell Plätzchen- und Stollenzeit. Ob man nun selbst backt oder das liebste Weihnachtsgebäck einfach im Supermarkt oder beim Bäcker kauft: Auf die richtigen Zutaten kommt es an! Achten Sie beim Einkaufen auf Bio-Produkte aus ökologischer Landwirtschaft, oder bevorzugen Sie regionale Produkte. Dafür werden Transportwege gespart und so deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen.
Beim Kauf der Eier ist das Bio-Label oder die Ziffer 0 ausschlaggebend. Damit werden Eier aus ökologischer Erzeugung gekennzeichnet, die EU-weit ganz besondere Anforderungen erfüllen müssen. So werden die Tiere zum Beispiel mit Futter gefüttert, das überwiegend aus ökologischem Anbau stammt. Die Hennen haben neben Auslauf auch Tageslicht in den Ställen und Hähne in ihren Gruppen. Auch der Hinweis auf Mobilstallhaltung oder Bruderhahn-Haltung auf der Eierschachtel steht für eine besonders tiergerechte Haltung. Hier erfahren Sie mehr über die Kennzeichnung von Eiern.
Ganz einfach vegan backen
Für die Weihnachtsbäckerei braucht man Eier, Milch und Butter – zumindest wird das noch so gesungen. Die tollen Rezepte von Oma lassen sich jedoch oft ganz einfach abändern, indem man etwa pflanzliche statt tierischer Milch und Öl statt Butter verwendet und anstelle von Eiern zum Beispiel eine pürierte Banane, Nussmus oder gemahlene Chia- oder Leinsamen.
Beim Plätzchenbacken auf Eier zu verzichten, freut übrigens nicht nur die Umwelt: Die Kinder können dann auch ganz bedenkenlos vom Teig naschen. Und wir sind uns ziemlich sicher, dass selbst die Gäste zu Weihnachten den Unterschied zwischen Omas Rezept und den veganen Plätzchen nicht bemerken. Backen ohne Butter, Milch und Eier? Kein Problem, hier gibt's weitere Tipps.
Gute Schokolade für die Weihnachtszeit
Süße Leckereien aus dem Supermarkt
Wer nicht selbst backt, der sollte vor allem bei Marzipan, aber auch bei klassischen Backwaren, Plätzchen und Adventskalendern einen Blick auf die Zutatenliste werfen. Beim Kakao können Siegel bei der Entscheidung helfen. Schauen Sie sich dazu unbedingt unser Video an, oder lesen den Blog dazu. Oftmals findet sich in den Süßwaren auch das ökologisch kritische Palmöl. Angebaut wird die Ölpalme heute hauptsächlich in Südostasien. Seit 1990 hat sich die Fläche für Ölpalmen weltweit verdoppelt, in Indonesien sogar verzehnfacht. Palmölplantagen bedecken weltweit inzwischen 19 Millionen Hektar Fläche. Das entspricht etwa einem Drittel der Fläche der Bundesrepublik Deutschland. Die riesigen Monokulturen bedrohen die biologische Vielfalt und durch die Umweltzerstörung und Abholzung von Regenwäldern wird der Klimawandel befeuert.
Die Palmöl-Produktion muss daher anders werden, als sie heute größtenteils ist – nämlich ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich. Einen Mindeststandard bietet der Runde Tisch für Palmöl (RSPO), dessen Siegel sich auch auf den entsprechenden Produkten findet. Eine bessere Wahl stellt ebenfalls Palmöl aus ökologischer Produktion dar, das in der Regel bei Bio-Ware verwendet wird. Weitere Informationen zu Palmöl finden Sie hier.
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Tipps für fröhliche und ökologische Weihnachten Feiern Sie ein nachhaltiges Weihnachtsfest mit diesen ökologischen Ideen für Weihnachtsbaum, Festessen, Geschenke, Deko und gemütliche Tage zuhause. Alle Tipps zu Weihnachten