Rund eine Million Arten könnten innerhalb der nächsten Jahrzehnte verschwinden, wenn sich der Zustand unserer Ökosysteme weiterhin verschlechtert. Deshalb helfen Sie als Familie gemeinsam, die biologische Vielfalt zu schützen und zu bewahren.

Kurzschnäuziges Seepferdchen im Mittelmeer bei Malta © Wild Wonders of Europe / Zankl / naturepl.com
Kurzschnäuziges Seepferdchen im Mittelmeer bei Malta © Wild Wonders of Europe / Zankl / naturepl.com

Kinder lieben Tiere und sind neugierig. Sie sind erschüttert, wenn sie von Wilderei und anderen Bedrohungen erfahren. Zurecht, denn wir befinden uns heute im größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit vor 65 Millionen Jahren.

Um den Schutz von Tier- und auch Pflanzenarten zu unterstützen, ist es wichtig, dass schon die Jüngsten ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wichtig es ist, die biologische Vielfalt zu bewahren.

Was bedroht die Artenvielfalt? Und was macht das mit uns?

Außerdem: Artenschutz in Zoos und ein großes Artenschutzquiz für die ganze Familie.

„Jeden Tag verschwinden Arten unwiederbringlich von unserem Planeten. Viele davon sterben aus, bevor wir sie überhaupt kannten. Das macht mich ziemlich traurig, denn in den allermeisten Fällen sind wir Menschen Schuld daran. Und dabei sind wir selbst auf die biologische Vielfalt und intakte Ökosysteme angewiesen. Sie versorgen uns mit Nahrung, sauberem Wasser, Arzneimitteln und Rohstoffen oder regulieren unser Klima. Man kann sich die Ökosysteme wie einen Jenga-Turm vorstellen, aus dem ständig Steine herausgezogen werden. Man weiß nie, welcher Stein den Turm zum Einsturz bringt.“

WWF Artenschutz-Expertin Anne Hanschke

Was hat Artenschutz mit uns zu tun?

Salamander © Wild Wonders of Europe / Wothe / naturepl.com
Salamander © Wild Wonders of Europe / Wothe / naturepl.com

Dass Arten aussterben ist ein natürlicher Prozess, der jedoch heute durch den Einfluss des Menschen beträchtlich beschleunigt ist.

Durch uns wurde und wird weiterhin die biologische Vielfalt massiv geschädigt. Nur wenn wir sofort und gemeinschaftlich handeln, kann der Prozess verlangsamt und eingedämmt werden.

Die Natur stellt für uns Menschen Nahrung, Medizin, Rohstoffe, sauberes Wasser und Luft zur Verfügung und wir geben ihr im Gegenzug nicht ausreichend Zeit und Raum, um ihre natürlichen Reserven wieder aufzufüllen.

Daher ist die Mission des WWF wichtiger denn je: „Bewahrung der biologischen Vielfalt – ein lebendiger Planet für uns und unsere Kinder“.

Das Artensterben bedroht auch uns

Koala im Baum © Shutterstock / Alizada Studios / WWF
Koala im Baum © Shutterstock / Alizada Studios / WWF

Wir sind Teil der Natur und der Erhalt der biologischen Vielfalt ist auch die Grundlage unseres Lebens.

Nicht nur in armen Ländern hängt das Leben der Menschen direkt vom Erhalt ihrer Heimat und der natürlichen Ressourcen ab. Auch wir in Mitteleuropa und anderen wohlhabenden Industrieregionen sind auf funktionierende Ökosysteme angewiesen.

Werden diese durch Artenverlust zerstört, so gerät auch die Existenzgrundlage der Weltbevölkerung unmittelbar in Gefahr.

Lebensraumverlust, Übernutzung sowie Erderhitzung, Umweltverschmutzung, Wilderei und invasive Arten sind vor allem menschengemachte Bedrohungen. Es ist unsere Aufgabe, diese Negativspirale zu durchbrechen.

Artenschutz in Zoos und Tierparks

Goldenes Löwenäffchen © David Lawson / WWF-UK
Goldenes Löwenäffchen © David Lawson / WWF-UK

In Zoologischen Gärten und Tierparks leben Tiere nicht in freier Wildbahn. Doch durch wissenschaftlich gut geführte und international anerkannte Zuchtprogramme können diese Institutionen einen Beitrag zum Artenschutz leisten, wenn zum Beispiel vom Aussterben bedrohte Arten in ihrer natürlichen Umgebung wieder ausgewildert werden.

Das Goldene Löwenäffchen steht für einen solchen Erfolg. Dank eines Schutzprogramms, Zucht in Menschenhand und anschließender Auswilderung konnten 2023 wieder etwa 4.800 freilebende Goldene Löwenäffchen in ihrer Heimat Brasilien gezählt werden. Zwischenzeitlich war deren Zahl auf nur noch 200 bis 600 Tiere zurückgegangen.

Zusätzlich kann die Forschung der Zoos dazu beitragen, Verhalten, Biologie und Krankheiten der bedrohten Arten besser zu verstehen. Vor allem aber können gut geführte Zoos kleine und große Besucher:innen für Tiere begeistern, auf den Wert der biologischen Vielfalt und deren Bedrohung aufmerksam machen und so Erwachsene wie Kinder motivieren, sich für deren Schutz einzusetzen.

Zoo ist nicht gleich Zoo

Zu Besuch im Krefelder Zoo © Anke Huesges / WWF
Zu Besuch im Krefelder Zoo © Anke Huesges / WWF

Vor Ihrem Zoobesuch ist es sinnvoll zu prüfen, ob es sich um eine anerkannte Einrichtung handelt, die auch einen Beitrag zum Artenschutz leistet.

Der Begriff „Zoo“ ist nicht geschützt, darum können auch rein kommerzielle Einrichtungen, die eher wie Zirkusse oder Freizeitparks agieren, sich so nennen.

Besonders tragisch ist es, wenn Tiere unkontrolliert und mitunter illegal aus der Wildnis entnommen oder unter schlechten Bedingungen gehalten werden.

Tipp:

Einen Anhaltspunkt für Zoos in Deutschland, Österreich und der Schweiz bietet der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V., dessen Mitglieder wissenschaftlich geleitete Einrichtungen sind. Hierzu zählen auch die Zoos, mit denen der WWF eine Kooperation hat. Ziel ist es, sich für bessere Bedingungen für die Arten in den Zoos und noch mehr Schutz der Lebensräume weltweit einzusetzen. Mehr über die WWF-Zoo-Kooperationen.

Daniela, René, Maja und Nele © privat
Daniela, René, Maja und Nele © privat

„Wir gehen gerne mit den Kindern in den Zoo, aber wollen natürlich keine nicht-artgerechte Haltung oder gar Tierquälerei unterstützen.

Dass unsere Kinder auch exotische Tierarten kennenlernen, finden wir wichtig und die WWF-Infos helfen dabei – da lernen wir gemeinsam viel dazu!“

Daniela, René, Maja und Nele

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