Der WWF engagiert sich seit seiner Gründung in verschiedenen Projekten für Gorillas und andere Menschenaffen. Neben wissenschaftlicher Feldarbeit unterstützt er die Ausweisung neuer Schutzgebiete und bildet Wildhüter aus.

Der Bestand der seltenen Berggorillas im Grenzgebiet von Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo hat sich trotz Bürgerkrieg und Unruhen stabilisiert. Insgesamt gibt es nun 880 Tiere – davon 400 im Bwindi-Nationalpark in Uganda und 480 im Virunga-Massiv in der Demokratischen Republik Kongo, Ruanda und Uganda. Der Anstieg ist nicht zuletzt der Ausweitung großflächiger Schutzgebiete über Staatsgrenzen hinweg zu verdanken.

Entwaldung verhindern

Berggorilla mit Jungtier © Martin Harvey / WWF
Berggorilla mit Jungtier © Martin Harvey / WWF

Der WWF konzentriert sich derzeit darauf, den Verbrauch an Holzkohle – die Hauptursache für die Entwaldung in diesem Gebiet – vor allem durch effizientere Öfen massiv zu reduzieren. Außerdem wird nachhaltig Holzkohle aus gesonderten Pflanzungen schnellwachsender Bäume gewonnen, zehn Millionen wurden bereits gepflanzt.

Darüber hinaus erwies es sich als nützlich, dass die Gemeinden Geld durch den Gorilla-Tourismus verdienen. So schützten sie die Berggorillas selbst während des Bürgerkrieges.

Für Gorillas engagiert sich der WWF bereits seit 1961 in vielen Projekten. Zusammen mit Partnern arbeitet er außerdem im International Gorilla Conservation Programme (IGCP). In dessen Rahmen werden in den Gorilla-Gebieten Wildhüter ausgebildet und naturschonende Arbeitsmöglichkeiten für die dort lebenden Menschen entwickelt.

Gorilla-Unterarten auf der Roten Liste

Alle vier Gorilla-Unterarten stehen weiterhin auf der Roten Liste. Neben den Berggorillas durchstreifen nur noch rund 300 Cross River-Gorillas und zwischen 2.000 bis 10.000 Östliche Flachlandgorillas den zentralafrikanischen Dschungel. Nur der Bestand des Westlichen Flachlandgorillas scheint mit rund 150.000 Tieren noch ausreichend groß zu sein. Allerdings gefährden Ebola-Epidemien und zunehmend die Wilderei inzwischen auch diese Unterart stark.

Naturverträglicher Tourismus

Im trinationalen Schutzgebiet Sangha in Zentralafrika konnte der WWF seit den neunziger Jahren mithelfen, die Regenwälder für die Flachlandgorillas zu erhalten und die Tiere besser vor Wilderern zu schützen. Auch dort sind die Menschenaffen eine Hauptattraktion im naturverträglichen Tourismus: Viele internationale Experten, darunter derzeit die WWF-Biologin Angelique Todd, halfen zusammen mit BaAka-Pygmäen, mehrere Gorilla-Familien an den behutsamen Umgang mit Menschen zu gewöhnen.

Der WWF unterstützt ferner die Wildhüter im Odzala-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo. Im Gamba-Schutzgebiet in Gabun entwickelt die Umweltstiftung ebenfalls einen umweltverträglichen Tourismus und kontrolliert die dortige Gorilla-Population. Für den Westlichen Gorilla engagiert sich der WWF in mehreren Gebieten. Im Cross River-Nationalpark in Nigeria liegt der Fokus auf der Einrichtung eines grenzübergreifenden Schutzgebiets.

Weil die Gorillas auf ihren Wanderungen Grenzen überschreiten, befürwortet der WWF zudem eine länderübergreifende Überwachung. Außerdem setzt sich die Umweltstiftung dafür ein, die Wilderei effektiv zu bekämpfen und die Waldrodungen zu stoppen.

Beides wird gelingen, wenn vor allem die Armut der Menschen gelindert wird. Dazu müssen in Zukunft die Industrienationen mehr Hilfe leisten. Dann können wir auch das Überleben der Gorillas langfristig sichern.

  • Die Nähe von Menschen und Wildtieren lässt Erreger überspringen © naturepl.com / Andy Rouse / WWF Kongo-Becken

    Die artenreichen Wälder des Kongo-Becken bilden die Lebensgrundlage für Millionen Menschen und stabilisieren das globale Klima. Weiterlesen ...

  • Großer Panda © naturepl.com / Juan Carlos Munoz / WWF Weitere WWF-Erfolge

    Ermöglicht durch unsere Förderer: Über 50 Jahre gelungene Naturschutzarbeit. Weiterlesen ...