Seit Sommer 2000 kann man den WWF besteigen: Ein vorher namenloser, fast 2.000 Meter hoher Berg auf Kamtschatka im Fernen Osten Russlands wurde offiziell nach der Umweltstiftung benannt – als Dank für die Arbeit des WWF in der Region.

Vulkane und Geysire, Gletscher und schier endlose Wälder, in denen Riesenseeadler und Kamtschatka-Braunbären zu Hause sind: Die Halbinsel im Osten Russlands ist noch eine weitgehend unberührte Wildnis der Superlative. Sie zählt daher zu den wichtigsten Ökoregionen der Welt. Doch die unkontrollierte Gewinnung von Öl, Kohle, Gas, Holz und Gold gefährdet zunehmend die Ökosysteme. Zudem werden Bären gejagt und Lachse wegen ihres Kaviars gewildert.

Eine Million Hektar Wald unter Schutz gestellt

Von 1994 bis 2011 engagierte sich daher der WWF Deutschland mit Unterstützung seiner Förderer auf der Halbinsel. Er setzte sich für die Schaffung und Erhaltung von Schutzgebieten ein, finanzierte Wildhüter, förderte die nachhaltige Nutzung des Waldes, führte Umweltbildungsprogramme für die lokale Bevölkerung durch und fördert den Öko-Tourismus. Mit konkreten Erfolgen:

Im 300.000 Hektar großen Naturpark Nalitschewo in Kamtschatka Oblast, dem südlichen Teil der Halbinsel, wurden 1998 ein Umwelt-Informationszentrum und der Park für Touristen geöffnet. Ende August 2000 folgten ein WWF-Wanderweg und zwei weitere Schutzhütten. Zahlreiche Informationstafeln, überdachte Feuerstellen, Brücken und Bänke wurden seitdem aufgestellt. Der WWF bildete Wildhüter aus, stattete sie mit Schneemobilen aus und ließ die Straßen sperren, um den Zugang zum Park für Wilderer zu erschweren.

Außerdem hat der WWF indigene Völker der Halbinsel wie die Itelmenen dabei unterstützt, natürliche Ressourcen naturschonend zu nutzen.

Geschenk an die Erde

Kamtschatka © Darren Jew / WWF
Kamtschatka © Darren Jew / WWF

Als größter Erfolg des WWF gilt die Vorbereitung eines Netzwerkes von insgesamt sechs Schutzgebieten zur Ausweisung als Weltnaturerbe durch die UNESCO. Damit wird die einmalige Natur der Halbinsel auf vier Millionen Hektar dauerhaft geschützt. Insbesondere die Bärenpopulation konnte stabil gehalten werden. Damit half der WWF – mit Unterstützung seiner Förderer –, das vom Gouverneur von Kamtschatka gemachte „Geschenk an die Erde“ in die Tat umzusetzen und den Anteil geschützter Flächen auf ein Drittel des Kamtschatka Oblast zu erhöhen.

Reduzierung der illegalen Fischerei

Um die Lachse und ihre Gewässer zu schützen, führt der WWF aktuell Modellprojekte durch, in denen gezielt gegen Wilderei vorgegangen und zugleich die MSC-Zertifizierung nachhaltiger Fischerei durchgeführt wird. Im Projekt am Ozernaya-Fluss – wo rund ein Drittel des gesamten russischen Rotlachses gefischt wird – konnte dadurch die illegale Fischerei bereits erheblich reduziert werden.

  • Großer Panda © naturepl.com / Juan Carlos Munoz / WWF Weitere WWF-Erfolge

    Ermöglicht durch unsere Förderer: Über 50 Jahre gelungene Naturschutzarbeit. Weiterlesen ...

  • Braunbären-Junge im rumänischen Waisenhaus © Leonardo Bereczky Braunbären

    Braunbären waren einst in ganz Europa beheimatet, heute gibt es sie nur noch in wenigen Ländern. Und doch gibt es Hoffnung. Weiterlesen ...

  • MSC-zertifizierter Dosenfisch © Elma Okic / WWF Das MSC-Siegel für Fisch

    Orientierung beim Fischkauf: Noch ist MSC die schnellste Hilfe für Verbraucher beim Fischkauf. Aber der WWF fordert rasche Reformen. Weiterlesen ...