Die Naturvielfalt Bayerns begeistert. Die wertvollsten Landschaften werden im europäischen Netzwerk der Natura-2000-Gebiete unter Schutz gestellt, damit ihre Vielfalt erhalten bleibt.
Die Wildflusslandschaft der Oberen Isar zwischen Krün und Sylvensteinspeicher sticht dabei besonders heraus. Sie ist einzigartig für Bayern, ja für ganz Deutschland. Hier entfaltet sich noch der Lebensraumtyp der „Alpinen Flüsse“, dessen Erhaltungszustand laut Bundesamt für Naturschutz deutschlandweit „unzureichend“ bis „schlecht“ ist (Stand: 2020) .
Hier kann noch erahnt werden, wie ein alpiner Fluss sein Bett immer wieder neu formt, wie er sich verzweigt, offene Kiesflächen anhäuft und wieder überströmt. Konstant ist in Wildflusslandschaften nur die Veränderung, die unzählige Nischen für besondere Tier- und Pflanzenarten wie der Deutschen Tamariske oder der Gefleckten Schnarrschrecke schafft.
„Die Obere Isar ist wie die Seele des Menschen, einzigartig und manchmal ausufernd ungestüm“, so der Musiker Sebastian Horn. Die Landschaft bewegt die Menschen. Und weil sie durch eine hundert Jahre währende Wasserableitung in Krün zunehmend ihren Wildfluss-Charakter verliert, sorgen sich die Menschen. Neue Formen der Kooperation entstehen.
So hat der WWF Deutschland im Rahmen des Projekts "Lebendige Flüsse" maßgeblich gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie, zusammen mit den Münchner Philharmonikern, dem Trio Brustmann-Schäfer-Horn, den Fotograf:innen der Regionalgruppe München-Südbayern der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) und dem Naturfilmer Jürgen Eichinger anlässlich des Internationalen Aktionstags für Flüsse am 14. März 2023 ein Konzert für die Isar veranstaltet.
Ein Fluss, der inspiriert
Musiker:innen aus den Reihen der Münchner Philharmoniker – ein Schlagzeug-Ensemble, ein Streichquintett und Ulrich Haider am Alphorn – wählten für diesen Abend Stücke, die den wilden Charakter der Isar unterstreichen. Begleitend wurden Aufnahmen der Isar von Naturfilmer Jürgen Eichinger und den Naturfotograf:innen der GDT-Regionalgruppe München-Südbayern gezeigt. Am Ende besang das Trio Brustmann-Schäfer-Horn die „Isara rapidus“ als Fluss ihrer Kindheitserinnerungen.
Das sagen die Beteiligten zum Event:
Die Wildflusslandschaft ist bedroht
Der rund 17 Kilometer lange Flusslauf der „Oberen Isar“ ab Krün flussabwärts bis zum Sylvensteinspeicher ist die letzte verzweigte Wildflusslandschaft im alpinen Raum, die in Deutschland noch nicht zerstört wurde. Aber sie ist bedroht. In der Broschüre „Mehr Power für die Isar“ erfahren Sie, wie der Fluss seiner Dynamik beraubt wird und warum jetzt, da die Nutzungsrechte für den Betrieb des Walchenseekraftwerks erneuert werden müssen, die historische Chance besteht, dies nachhaltig zu ändern.
Der WWF Deutschland ist Partner der Stiftung NaturTon, die das „Orchester des Wandels“ ins Leben gerufen hat. Das gemeinsame Ziel der beteiligten Profi-Musiker:innen ist es, für den Klima- und Naturschutz aktiv zu werden. In außergewöhnlichen Konzertformaten setzen sie sich mit der Klima- und Biodiversitätskrise auseinander und nutzen dabei die emotionale Kraft der Musik, um Menschen zu erreichen und zu inspirieren.
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Dr. Auguste von Bayern, Natura-2000-Botschafterin: „Wir dürfen unsere Artenvielfalt nicht verlieren.“ Zur Videobotschaft
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Schutz der letzten Wildflusslandschaften Die Isar zwischen Krün und dem Sylvensteinspeicher ist ein einzigartiger Naturraum: Es ist die letzte große alpine Wildflusslandschaft, die in Deutschland noch nicht zerstört wurde. Weiterlesen...