Damit gehen nicht nur Lebensraum verloren, es entsteht auch ein klimaschädlicher Prozess: aus dem entwässerter Moorkörper entweicht durch Zersetzungsprozesse an der Luft Kohlenstoff, der zu dem Treibhausgas Kohlendioxid umgewandelt wird und zur Klimaerwärmung beiträgt. Der Schutz intakter Feuchtwiesen und Niedermooren und die Wiedervernässung trockengelegter Flächen ist daher auch ein Beitrag zum Klimaschutz.
Besonders wertvoll sind periodisch überschwemmte Auenwiesen, die im Winter tausenden Enten, Schwänen und Watvögeln als Rastbiotop dienen. Im Frühjahr beleben neben vielen anderen Tierarten Kampfläufer, Bekassine und Uferschnepfe mit ihren Balzflügen die feuchten Wiesen. Deren Blütenreichtum wiederum lockt zahlreiche Insektenarten an, die andernorts bereits verschwunden sind.
Waren Feuchtwiesen früher Teil der traditionellen Landwirtschaft, so gilt dies heute in der Regel nicht mehr. Im Gegenteil: Der Erhalt von Feuchtwiesen muss durch Ausgleichszahlungen an die betroffenen Landwirte sichergestellt werden. Unter bestimmten Umständen kann auch der Ankauf von Wiesen notwendig sein, da nur so die erforderliche Wiedervernässung möglich ist. Feuchtwiesen bilden in Kombination mit Mooren, Flüssen und Bruchwäldern einen hochwertigen Biotopverbund. Durch gezielte Projekte wie im Drömling in Sachsen-Anhalt oder den Wümmewiesen vor den Toren Bremens (seit 2006 von der Stiftung NordwestNatur betreut) leistet der WWF hierfür in Deutschland wichtige Beiträge.