Regnet es an einem Ort mehr, als der Boden aufnehmen kann, wird das Wasser oberflächlich, d.h.also über Bäche, Flüsse und Ströme abgeführt. Diese schwellen dabei an, verlassen ihre Betten und überfluten die Landschaft. Eigentlich ein sich wiederholendes, natürliches Phänomen, an das sich Pflanzen, Tiere und Menschen über Jahrtausende angepasst haben.
Das Problem: in den meisten Regionen haben wir den Flüssen den Raum genommen, sich bei Hochwasser auszubreiten. Durch Begradigung und Eindeichung von Flüssen haben wir wertvolle landwirtschaftliche Flächen und Siedlungsräume gewonnen. Das Wasser haben wir aus der Landschaft verbannt, die Böden ausgetrocknet, verfestigt und versiegelt. Das Landschaftsbild, das wir gemalt haben, hat uns oberflächlich viele Jahre gut gedient, und uns zu Reichtum und Wohlstand verholfen.
Doch mit der immer schneller voranschreitenden Klimakrise verändert sich auch unser Wetter. Extreme Wetterlagen werden heftiger und häufiger.
Hochwasserskonzepte, die vor 50 Jahren noch funktioniert haben, sind veraltet. Abflussmengen und Pegelhöhen, für die Schutzmaßnahmen berechnet wurden, gelten nicht mehr. Und durch die großflächige Versiegelung der Landschaft haben wir das Problem noch verstärkt. Weniger Wasser versickert – mehr fließt ab. Schon jetzt erleben wir einen Vorgeschmack auf das, was uns in Zukunft bevorsteht: Häufigere, größere Hochwasser, die insbesondere an den großen Strömen Rhein, Elbe und Weser Hundertausende Bürgerinnen und Bürger gefährden.
Angesichts der neuen Dimension dieser Risiken fordert der WWF: