Deutschland ist eine der größten Volkswirtschaften der Welt, weshalb deutsche Unternehmen sowohl durch ihre eigenen Aktivitäten als auch durch ihre globalen Wertschöpfungsketten nicht nur große Abhängigkeiten, sondern auch einen enormen Einfluss auf den Verlust der biologischen Vielfalt haben. Das allgemeine Bewusstsein dafür nimmt derzeit stark zu, wie die für diese Studie geführten Interviews gezeigt haben: In Gesprächen mit 22 großen deutschen Unternehmen stellten die Autor:innen der Studie fest, dass immer mehr Unternehmer:innen das Ausmaß ihres Einflusses und ihrer Abhängigkeit von der Natur erkennen, anstehende Regulierungen aufmerksam verfolgen und beginnen, Maßnahmen zu ergreifen.
Die Gespräche haben aber auch gezeigt, dass deutsche Unternehmen erst am Anfang eines langen Weges stehen und jetzt schnellstmöglich handeln müssen. Schrittweise Veränderungen werden nicht ausreichen, um die Biodiversitätskrise zu lösen – es braucht grundlegende Veränderungen in der Wirtschaft.
Dies erfordert visionäre Strategien und kontinuierliche Umsetzungsanstrengungen, Geschäftsmodelle müssen neu bewertet und ausgerichtet werden. Obwohl noch einige Schwierigkeiten bestehen, können Unternehmen bereits jetzt handeln und Biodiversitätsschutz als Priorität in die Unternehmensstrategie integrieren.
Letztlich wird jedes einzelne Unternehmen auf die Biodiversitätskrise reagieren müssen – entweder proaktiv oder aufgrund des wachsenden Drucks von Regierungen, Verbraucher:innen und Investor:innen, die Veränderungen fordern, wie es derzeit beim Klimaschutz der Fall ist.