Deutschland verschwendet wertvolle Ressourcen im Umgang mit Kunststoffverpackungen. Zu rund 90 Prozent werden sie auch heute noch aus Neukunststoff gefertigt, über die Hälfte wird nach Gebrauch verbrannt. Jährlich sind das 1,6 Mio. Tonnen Kunststoffverpackungen im Wert von 3,8 Mrd. Euro. Trotz hoher Sammel- und Recyclingquoten ist das deutsche Kunststoffsystem derzeit linear, das heißt eine Einbahnstraße von der Produktion zur Entsorgung. Eine 2021 veröffentlichte Verpackungsstudie von WWF und SYSTEMIQ analysiert und quantifiziert die schon heute zur Verfügung stehenden Hebel im deutschen Verpackungssystem und beweist, dass deutlich mehr Kreislaufwirtschaft bei Kunststoffverpackungen möglich ist.
Die Analyse zeigt, dass Deutschland bis 2040 das Gesamtabfallvolumen um 40 Prozent, den Verbrauch von Neuplastik um rund 60 Prozent und die Verbrennung von Abfällen zur Energiegewinnung um über 70 Prozent reduzieren kann. Dies wäre ein wirksamer Baustein für den Klimaschutz: 68 Millionen Tonnen Treibhausgase können so bis 2040 eingespart werden. Läuft dagegen alles weiter wie bisher, wird allein die Herstellung und Entsorgung von Kunststoffverpackungen ca. fünf Prozent des deutschen Treibhausgasbudgets bezogen auf das 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens beanspruchen.