Die Tage sind hell und lang, die Natur verwöhnt uns in Hülle und Fülle und dann sind auch noch Ferien. Kein Wunder, dass der Sommer für viele die schönste Jahreszeit ist. Wer ein paar Dinge beachtet, kann sie ganz unbeschwert und ökologisch genießen.

UV-Schutz ohne Nebenwirkungen: Sonnencreme und ihre Alternativen

Kind beim Eincremen mit Sonnencreme © Richard Stonehouse / WWF
Kind beim Eincremen mit Sonnencreme © Richard Stonehouse / WWF

Der Geruch von Sonnencreme gehört untrennbar zum Sommer – und leider häufig auch schillernde Pfützen abgespülter Creme auf dem Wasser, die das Ökosystem des Badesees oder Meeres gefährden.

So schädigt das in vielen Cremes enthaltene Octocrylen zum Beispiel Korallen, Fische, Muscheln und andere Meeresbewohner. Sogar die als besonders ökologisch geltenden mineralischen Sonnencremes können umweltschädliche Nanopartikel enthalten.  Laut WWF Chemikalienexpertin Dr. Erika Bellmann gibt es leider noch keinen zu hundert Prozent unbedenklichen UV-Filter in Sonnenschutzprodukten.

Die aktuell beste Wahl ist Naturkosmetik, die weder Nanopartikeln noch Mikroplastik enthält. Oder alternativ Bademode mit UV-Schutz – und zwar nicht nur für Kinder, die oft Stunden am und im Wasser verbringen! Auch für Erwachsene gibt es Badeshirts und andere Outdoor-Kleidung mit eingewobenem UV-Schutz.

Natürlicher Schutz gegen Stechmücken

Auch Mückenschutz spielt in den Sommermonaten eine wichtige Rolle. Für die Haut, insbesondere bei Badeausflügen, ist Mückenspray auf Basis ätherischer Öle wie etwa Citronella, Teebaum oder Lavendel eine gute, ökologisch unbedenkliche Wahl. Wer Duftgeranien (Pelargonien) oder Kräuter wie Minze, Eukalyptus, Zitronenmelisse, Thymian, Basilikum, Rosmarin und Lavendel auf dem Balkon, rund um die Terrasse oder auf dem Fensterbrett pflanzt, lässt Stechmücken oft schon im Landeanflug abdrehen.

Und bei einem Urlaub in den Tropen ist auch Kleidung mit eingewobenem oder aufgesprühtem Moskitoschutz eine gute Alternative zu Sonnenschutz plus Mückenspray auf der Haut, die in Kombination sehr unangenehm sein können.

Glas- oder Edelstahlflaschen für Ausflüge

Im Sommer ist es wichtig, stets ausreichend zu trinken. Wer aus Plastikflaschen trinkt, vor allem wenn diese mehrfach verwendet werden, nimmt dabei sehr wahrscheinlich auch Mikroplastik zu sich, das unter Verdacht steht, die Gesundheit zu beeinträchtigen. In jedem Fall jedoch ist lauwarmes Wasser mit Plastikgeschmack nicht besonders lecker. Sehr viel besser sind Trinkflaschen aus Edelstahl: Darin bleiben Getränke nicht nur lange kühl (oder wahlweise heiß), sie sind auch nahezu unkaputtbar.

Solarlampen für Garten und Balkon

Solarlampen sind eine naheliegende Wahl, um den Balkon, die Terrasse oder den Garten zu beleuchten, denn weder müssen Kabel verlegt werden noch verursacht die Beleuchtung Stromkosten. Bei der Auswahl der Lichtquellen sollten Sie darauf achten, dass diese Insekten und nachtaktive Tiere nicht unnötig beeinträchtigen oder gefährden: Wählen Sie eine Außenbeleuchtung, deren Farbtemperatur und Lichtleistung sich verändern lässt, sodass sie sich möglichst natürlich in die Umgebung einfügt. Achten Sie außerdem auf winterfeste, robuste Materialien für eine lange Lebensdauer.

Grillen mit Genuss

Grillgemüse © Stefanie Willhelm
Grillgemüse © Stefanie Willhelm

Freund:innen und Nachbar:innen zum Grillen einladen, ist eine Lieblingsbeschäftigung in den Sommermonaten. Damit der Grillgenuss nicht zu Lasten der Umwelt geht, empfiehlt der WWF, Grillkohle aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu verwenden sowie ökologische Grillanzünder.

Eine gute, oft sogar regionale Alternative sind Maisspindeln als Grillkohle, denn diese sind ein Abfallprodukt der Futtermittelproduktion, das dadurch ebenfalls Verwendung findet.

Die Grillsaison ist leider auch Billigfleisch-Saison. Wer beim Einkauf auf die Herkunft des Fleisches achtet, verringert seinen ökologischen Fußabdruck, ein guter Fleischer weiß außerdem, wo und unter welchen Bedingungen die Tiere gelebt haben.

Oder legen Sie gleich vegetarische und vegane Leckereien auf den Grill. Recyclebares Geschirr, Besteck und Trinkbecher nicht vergessen – oder direkt das alte Porzellangeschirr aus dem Keller verwenden.

Leichte Ernährung: Jetzt haben Erdbeeren und Melonen Saison

aufgeschnittene Wassermelone © Pixabay
aufgeschnittene Wassermelone © Pixabay

Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Früchten hierzulande: Sie sind nicht nur köstlich und gesund, sondern aufgrund ihres hohen Wassergehaltes herrlich erfrischend an heißen Tagen. Ab Mitte Mai bis in den August hinein haben Erdbeeren in Deutschland Saison, jetzt können wir sie ohne schlechtes Gewissen genießen. Umso mehr, wenn sie vom Bauern aus der Region stammen. Denn ein Drittel der weltweit geernteten Erdbeeren wird in China angebaut.

Und wenn wir die verlockend roten Früchte schon im Februar im Supermarkt entdecken, stammen sie oft aus Südeuropa. Das Problem daran ist der Wasserverbrauch der Erdbeerpflanzen: Um ein Kilo zu ernten, werden rund 300 Liter Wasser benötigt, was in ohnehin trockenen Gebieten katastrophale Auswirkungen haben kann, erklärt Johannes Schmiester, Wasserspezialist beim WWF.  

Auch Melonen haben in unseren Sommermonaten Saison, dann schmecken sie besonders süß und aromatisch, und weil sie zu rund 95 Prozent aus Wasser bestehen, sind sie eiskalt genossen der perfekte Sommersnack. Was kaum jemand weiß: Wassermelonen kann man fast vollständig essen! Der weiße Teil der Schale kann in den Smoothie gegeben, sauer eingelegt oder zu Marmelade verkocht werden. So lässt sich ein Teil der Melone sogar für die kalte Jahreszeit konservieren – und es entsteht viel weniger Abfall. Wichtig ist, dass es sich um eine Bio-Melone handelt, denn da sie auf dem Boden liegend wächst, dringen eventuell auf den Acker gebrachte Pflanzenschutzmittel über die Schale in die Frucht.

Nachhaltige Sommermode: gut gekleidet an heißen Tagen

Je heißer die Sommertage, desto wichtiger ist es Kleidung zu wählen, die den Körper kühlt und vor UV-Strahlung schützt. Am wohlsten fühlt sich der Körper bei hohen Temperaturen in Naturmaterialien wie Tencel, Leinen, Baumwolle, Hanf oder Seide. Und während weiße oder helle Kleidung die Sonne reflektiert und sich der Körper darin weniger warn fühlt, blockt dunkle Kleidung die UV-Strahlung sehr viel effektiver ab und entspricht damit einem Lichtschutzfaktor von mehr als 20. Vor dem Tragen heller und dünner Kleidung sollten Sie sich daher mit Sonnenschutz eincremen.

Bei hohen Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit ist übrigens lange, luftige Kleidung die beste Wahl. Wer beim Shoppen auf nachhaltige Sommermode achtet, tut nicht nur sich etwas Gutes, sondern auch dem Planeten. 

Urlaub in Deutschland: Den Sommer zuhause genießen

Zu kaum einer Jahreszeit ist es einfacher und verlockender, den Urlaub zuhause zu verbringen, als im Sommer. Wie wäre es, wenn Sie in diesem Jahr ihre freien Tage für ein (oder mehrere) Mikroabenteuer nutzen?

Mikroabenteuer sind Ausflüge und Unternehmungen, die sich ohne weit zu reisen und ohne großen Aufwand verwirklichen lassen – und oft auch mit wenig Geld. Indem man einfach Mal die gewohnten Bahnen und die eigene Komfortzone verlässt, erlebt man ein (kleines) Abenteuer, das den Alltag bereichert.

Das kann ein Picknick an einem unbekannten Ort sein, statt dem Abendessen zuhause am Tisch. Ein Spaziergang zu einem Aussichtspunkt zum Sonnenaufgang – vielleicht sogar, bevor es zur Arbeit geht? Oder indem man die nächste Regionalbahn nimmt und einfach an einem Ort aussteigt, der interessant klingt. Wer persönliche Regeln festlegt wie etwa nur öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und alles so zu hinterlassen, wie man es vorgefunden hat, minimiert dabei seinen ökologischen Fußabdruck.

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