Eine Fahrradtour ist eine tolle Möglichkeit, als Familie Zeit in der Natur zu verbringen. Ob ein Tagesausflug, Fahrradwochenende oder sogar ein ganzer Urlaub. Mit unseren acht Tipps sind Sie bestens für ein spannendes Familienerlebnis vorbereitet – Checkliste inklusive!

Fahrradfahren hat immer Saison!

Radfahren hat immer Saison © GettyImages
Radfahren hat immer Saison © GettyImages

Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling holen Klein und Groß ihre Drahtesel aus den Garagen und treten in die Pedale. Auch der Herbst bietet mit farbenfrohen Landschaften und klarer Luft die perfekte Kulisse für einen Fahrradausflug mit der ganzen Familie. Eine gemeinsame Radtour macht Spaß, schweißt zusammen und bietet die Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben und zu entdecken.

Haben Sie Lust auf einen Tagesausflug? Wie wäre es mit einem Fahrradwochenende oder einem Urlaub?

Mit diesen acht Tipps sind Sie und Ihre Familie bestens vorbereitet

– Vor der Fahrt –

1. Vorbereitung

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete für einen entspannten Familienausflug. Gehen Sie bei eurer Planung auf die Bedürfnisse und Wünsche aller ein. Jede:r darf zu Wort kommen, damit sich alle wohlfühlen und mit Vorfreude in den Ausflug oder den Urlaub starten können.

Wichtige Fragen sind:

  • Wo wollen wir hinfahren?
  • Wie lange wollen wir unterwegs sein?
  • Ist es notwendig, einen Teil der Strecke mit der Bahn zu fahren?
  • Was müssen wir mitnehmen?

Unser Tipp:

2. Route planen

Zelten ist eine tolle Übernachtungsmöglichkeit © GettyImages
Zelten ist eine tolle Übernachtungsmöglichkeit © GettyImages

Die Länge einer Fahrradtour hängt meist vom jüngsten Mitglied der Gruppe ab. Auch kleinere Kinder, die schon gut Fahrradfahren können, schaffen eine Tagestour zwischen 20 und 30 Kilometern Länge.

Weniger erfahrene Radfahrer:innen sollten für die ersten Touren ebene und asphaltierte Wege wählen und die Streckenlänge kurz halten. Erfolgserlebnisse sind wichtig, um langfristig Lust am Fahren zu entwickeln. Es lohnt sich auch, wenn ihr vorher übt und für Fahrten im Alltag, die man gewöhnlich mit dem Auto absolviert, aufs Rad steigt.

Strecken, deren Länge sich flexibel variieren lassen, sind ideal, um auch auf Tagesform und Fitness reagieren zu können. Halten Sie sich die Möglichkeit offen, eine Teilstrecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Wenn Sie am Ziel merken, dass alle für den Rückweg zu erschöpft sind, können Sie so gut wieder nach Hause zurückkehren.

Fahrradtour mit Übernachtung

Richtiges Urlaubsfeeling kommt auf, wenn Übernachtungen in Jugendherbergen oder Bed & Breakfasts eingeplant werden. Ein Abenteuer sind Übernachtungen in ungewöhnlichen Unterkünften wie Baumhäusern oder Tipis. Auch Zelten kann ein Erlebnis sein und ist besonders flexibel.

3. Sicherheitscheck

Den Zustand der Räder am besten vor der Tour überprüfen © Blickwinkel
Den Zustand der Räder am besten vor der Tour überprüfen © Blickwinkel

Sicherheit geht immer vor. Überprüfen Sie alle Räder einige Tage vor der Abfahrt, damit Sie Zeit haben für Reparaturen und um Ersatzteile zu besorgen. Vor allem im Frühjahr, wenn die Fahrräder aus dem Winterschlaf geweckt werden, lohnt sich der Fahrradcheck bei einem Profi. Im Fahrradgeschäft wird Ihnen kompetent geholfen, damit Sie auch für längere Fahrten gerüstet sind.

Hier können Sie auch die Helme überprüfen lassen. Denn gerade Kinder im Wachstum können öfter einen neuen Helm benötigen. Was Sie selbst zu Hause überprüfen und reparieren können, lesen Sie am besten in unserer Fahrradcheckliste nach.

Unser Tipp:

Sichert euch ab: Geeignete Fahrradschlösser schützen vor Diebstahl, die Seriennummer hilft der Polizei bei der Zuordnung beschlagnahmter Räder, und eine Fahrradversicherung ist vor allem bei neuen, teureren Fahrrädern sinnvoll.

4. Packen mit System

Fahhrad-Packtaschen bieten Platz für Gepäck © Blickwinkel
Fahhrad-Packtaschen bieten Platz für Gepäck © Blickwinkel

Die Möglichkeit, Gepäck mitzunehmen, ist bei Fahrradtouren begrenzt. Jedes Familienmitglied kann einen Rucksack oder eine Fahrradtasche haben, die von Größe und Gewicht dem Alter entsprechen.

Auch wenn die Entscheidung, was unbedingt dabei sein sollte, schwerfällt, ist weniger mehr! So halten alle auch längere Fahrten gut durch.

Die Sachen, an die Sie häufiger rankommen wollen, sollten im Gepäck nach oben; Wasserflaschen müssen immer griffbereit sein und generell sollten genügend Proviant und Regensachen eingeplant werden.

Haben Sie ein konkretes Ziel und planen einen längeren Aufenthalt, können Sie größere Gepäckstücke wie Koffer vorab an das Hotel oder die Ferienwohnung schicken.

Unser Tipp:

Ins Fahrradgepäck gehört auf jeden Fall ein Erste-Hilfe-Set für kleinere Blessuren oder schnelle Hilfe im Ernstfall und ein Fahrrad-Kit. Sinnvoll sind Flickzeug, Luftpumpe, ein Multitool und bei längeren Strecken auch ein Ersatzschlauch. Was auch nicht fehlen darf, finden Sie auf unserer Checkliste.

– Unterwegs –

5. Pausen einlegen

Picknick-Pause während einer Radtour © GettyImages
Picknick-Pause während einer Radtour © GettyImages

Gerade mit kleineren Kindern sind im Sommer Pausen wichtig. Je länger die Route, desto mehr Pausen sollten vor allem in der zweiten Streckenhälfte gemacht werden. Planen Sie lieber mehrere Pausen ein als nur eine große. Picknicks geben neue Kraft. Ist ein geeigneter Platz gefunden, können es sich alle auf der mitgebrachten Decke bequem machen und Snacks wie Nüsse, getrocknete Früchte und Müsliriegel genießen.

Beim Backen und Kochen zu Hause kommt die Vorfreude ganz von allein. Wie wäre es mit einem leckeren Bananenbrot? Wichtig ist, dass Sie die Pausen zur Erholung nutzen. Zwischenstopps zur Besichtigung von Burgen, Museen und Co. sind zwar spannende Abwechslungen, aber mindestens genauso anstrengend wie das Fahren selbst. Achten Sie auch während des Ausflugs auf die Bedürfnisse aller und legen Sie lieber mehrere Trinkpausen ein. Als Idee können Haltepunkte auf der Route rausgesucht werden. Ein kleiner Bach oder auch eine Eisdiele sind immer einen Stopp wert!

6. Aufeinander achten

Die Großen geben die Richtung vor, die Kleinen bestimmen das Tempo. Das heißt, das jüngste Familienmitglied bestimmt die Geschwindigkeit. Wenn Sie eine längere Fahrradtour planen, nutzen Sie die Chance und trainieren Sie schon vorher gemeinsam.

Bleiben Sie auch während des Ausflugs spontan und geben Sie allen die Freiheit zu machen, worauf sie Lust haben. Tiere beobachten, Spurenlesen und Pflanzenbestimmen können genauso viel Spaß machen wie ein gemeinsames Fußballspiel. Reden Sie darüber, was sich jede:r wünscht und gerne machen würde.

7. Einen Plan B haben

Auf Radtouren gibt es viel zu entdecken © GettyImages
Auf Radtouren gibt es viel zu entdecken © GettyImages

Ein Plan B ist wichtig, damit Sie auch bei unvorhersehbaren Ereignissen einen kühlen Kopf bewahren können. Wo findet sich ein Unterschlupf bei sehr schlechtem Wetter? Was machen Sie, wenn sich jemand verletzt oder einen Fahrradschaden hat? Gibt es die Möglichkeit, gegebenenfalls mit der Bahn weiterzufahren?

Gerade wenn Sie mit mehreren Personen unterwegs sind, müssen Sie einfallsreich sein. Die Route sollte möglichst flexibel gestaltet werden, sodass bei frühzeitiger Erschöpfung oder anderen Ereignissen das Ziel stressfrei erreicht werden kann.

8. Locker machen

Viel Zeit nehmen, spontan sein, durchatmen. Auch wenn Sie noch so gut vorbereitet sind – manche Dinge kann man nicht planen. Zeitdruck und Drängeln sind fehl am Platz. Machen Sie sich locker, auch buchstäblich: Hinstellen, Ausschütteln und Ausklopfen, tief ein- und ausatmen und weiter geht‘s!

Bei uns ist immer Action angesagt. Wir lieben die Freiheit, die uns die Touren mit den Fahrrädern bieten und sind immer wieder fasziniert, welch schöne Ecken wir auf unseren Ausflügen finden. Einfach anhalten, genießen und in unserem Tempo fahren. So wie es für uns passt. Das ist für uns Urlaub!

Amal & Yma mit ihren Kindern, 9 und 13 Jahre

Auch ohne Fahrrad nachhaltig reisen

Unsere Entscheidungen von heute bestimmen die Welt von morgen. Auch wenn Sie nicht mit dem Fahrrad in den Urlaub fahren, können Sie darauf achten, möglichst nachhaltig zu Reisen. Infos hierzu finden Sie ihr auf unserer Seite „Nachhaltig Urlaub machen“.

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