Die aufgeführten Vorwürfe beziehen sich auf die Erstausstrahlung der Doku im Juni 2011.

Vorwürfe:

Vorwurf: Der WWF kooperiert mit Großkonzernen, die die Umwelt schädigen.

Schmetterling aus Cerrado Biome © Frederico Viana / WWF
Schmetterling © Frederico Viana / WWF

Richtigstellung:

Unternehmen haben einen großen ökologischen Fußabdruck. Nur gemeinsam mit den Verantwortlichen ist die Erhaltung der bedrohten Lebensräume für Mensch und Natur zu erreichen. Deshalb versucht der WWF, Unternehmen durch Gespräche und Partnerschaften positiv zu beeinflussen und durch anspruchsvolle inhaltliche Anforderungen herauszufordern. Dabei hat der WWF immer das Ziel im Blick, Unternehmen zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise und damit zu einer Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks zu führen. Der WWF scheut auch vor Konfrontation nicht zurück, wenn die anspruchsvollen Ziele nicht erreicht werden. Die Bewahrung der biologischen Vielfalt erfordert gemeinsames Handeln von Politik, Zivilgesellschaft und Unternehmen. Diese Zusammenarbeit als "greenwashing" zu bezeichnen, entspricht nicht den Tatsachen.

Vorwurf: Der WWF bietet der Industrie „grüne Zertifikate“ an

Der Amazonas ist mehr denn je von Abholzung bedroht © Michael Dantas / WWF-Brasilien
Abholzung im Amazonas © Michael Dantas / WWF-Brasilien

Film: 

Off: Ein Alibi-Wald. Warum kooperiert der WWF mit Unternehmen, die die Natur zerstören? Die Suche nach einer Antwort führt uns nach Genf, ins Zentrum des Weltagrarhandels. Ein Parkett, auf dem der WWF sich offenbar zu Hause fühlt. Er bietet der Industrie grüne Zertifikate an, für Tropenholz, Mais, Soja, Fische, Zuckerrohr und Palmöl. Hier findet gerade der Weltkongress der Bioethanol-Industrie statt. Als einzige NGO, Nichtregierungsorganisation, ist der WWF eingeladen.

Richtigstellung:

Der WWF bietet selbst keine Zertifikate an. Er ist Mitglied in verschiedenen Initiativen, die Kriterien für Zertifizierungen erarbeiten und festlegen. Der WWF arbeitet mit am Marine Stewardship Council (MSC), am Round Table for Responsible Soy (RTRS), am Round Table on Sustainable Palmoil (RSPO) und am Forest Stewardship Council (FSC). Diese Einrichtungen vergeben Zertifikate, die von sog. Drittzertifizierern (z.B. TÜV Rheinland) vergeben werden. Es sind keine WWF-Zertifikate. Audit-Reports des RSPO, wie auch des RTRS  sind im Internet abrufbar.

Vorwurf: Der WWF kooperiert mit Gentechnik-Konzernen wie Monsanto.

Film: 

Off: Im Kampf um das Land hat sich der WWF auf die Seite Monsantos geschlagen. Am Runden Tisch für verantwortungsvolles Soja haben sich die beiden im Jahr 2010 geeinigt. Ab sofort kann auch Monsantos Gentec-Soja den Stempel „Aus nachhaltiger Produktion“ bekommen.

Richtigstellung:

Dem WDR ist gerichtlich untersagt, die oben genannte Aussage in Bezug auf den WWF zu veröffentlichen/zu verbreiten bzw. veröffentlichen/verbreiten zu lassen. Der WWF kooperiert nicht mit Monsanto. Der WWF ist als Mitglied am Runden Tisch für verantwortungsvolles Soja (RTRS) beteiligt. Dies ist ein offenes Forum, an dem alle Akteure der Soja-Produktionskette teilnehmen können, vom Kleinbauern bis zum Großkonzern (s.o.). Hier ist auch Monsanto Mitglied. Eine Kooperation des WWF mit Monsanto erwächst hieraus nicht.

Die Behauptung, der WWF habe Monsanto zu einem Nachhaltigkeitssiegel verholfen, ist abwegig. Richtig ist, dass der WWF keine Nachhaltigkeitssiegel vergibt (s.o.). Der WWF Deutschland beobachtet die Mitgliedschaft von Monsanto im RTRS mit großer Sorge.

Vorwurf: Der WWF kooperiert mit zerstörerischen Palmölunternehmen wie Wilmar

Film: 

Off: Regenwälder verschwinden, um Palmöl-Plantagen Platz zu machen. Verantwortlich dafür ist hier, in Zentral-Kalimantan, der multinationale Konzern Wilmar, mit Sitz in Singapur. Der WWF hat mit diesem Konzern einen Vertrag geschlossen. Hier soll Palmöl nachhaltig, also naturschonend, gewonnen werden, für die Lebensmittelindustrie und als Biotreibstoff. Weltweit unterstützt der WWF die Energiegewinnung auf Pflanzenbasis, eine Monokultur, die Wälder, Tiere und Waldbauern verdrängt.

Richtigstellung:

Der WWF Indonesien hat vor Jahren auf der Basis eines MoU (Memorandum of Understanding) die Mitarbeiter einiger Palmölfirmen ohne finanzielle Gegenleistung im Umgang mit HCV (High Conservation Value)-Gebieten geschult. Der WWF Indonesien hat für seine Schulungen keine Honorare von Wilmar oder anderen bekommen.

TV-Doku im Detail nachvollziehen (mit Bezug auf die Erstaustrahlung im Juni 2011)

Pandabären bei der Roadshow 2013 in Berlin © Dirk Laessig / WWF
Struktur und Arbeitsweise
Vorwurf: Beim WWF versickern Spendengelder.
Mehr erfahren
Männlicher bengalischer Tiger © naturepl.com / Andy Rouse / WWF
Tigerschutz
Vorwurf: Das WWF-Tigerprojekt ist gescheitert.
Mehr erfahren
© César David Martinez
Indigene Rechte
Vorwurf: Der WWF missachtet die Rechte von indigenen Gruppen.
Mehr erfahren
Touristen schauen einem Bengalischen Tiger beim überqueren der Straße zu © naturepl.com / Tony Heald / WWF
Tourismus
Vorwurf: Der WWF unterstützt schädlichen Ökotourismus, der die Tiger stört.
Mehr erfahren
Bewässerungsanlage in Brasilien © Peter Caton / WWF UK
Landnutzung
Vorwurf: Der WWF ist an Nachhaltigkeit nicht interessiert.
Mehr erfahren
Luftaufnahme Palmölplantage Malaysia © Tim Laman / WWF
Zertifizierung
Vorwurf: Der WWF hat mit Palmölunternehmen Partnerschaftsverträge geschlossen.
Mehr erfahren
Sojabohnenpflanzen auf dem Feld © fotokostic / iStock / Getty Images Plus
Gentechnik
Vorwurf: Der WWF unterstützt Gentechnik.
Mehr erfahren