Die aufgeführten Vorwürfe beziehen sich auf die Erstausstrahlung der Doku im Juni 2011.

Vorwürfe:

  • Der WWF behauptet zwar offiziell, gegen Gentechnik zu sein, aber herausragende Funktionsträger wie Jason Clay vom WWF US und Dr. Hector Laurence vom WWF Argentinien sind eindeutig für Gentechnik. Richtigstellung >>

Vorwurf: Der WWF unterstützt Gentechnik.

Film: 

Jorge Rulli: „… Und der andere Arm, der WWF, versucht dieses Modell gesellschaftsfähig zu machen. Er will uns einreden, Gen-Soja ist gut und man kann es sogar nachhaltig produzieren. Der WWF sorgt dafür, dass wir und die öffentliche Meinung in Europa das Monsanto-Soja akzeptieren.“

Richtigstellung:

Der WWF hat international eine klare Position zu Gentechnik: Der WWF lehnt gentechnisch veränderte Organismen in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei ab, solange Schäden für Mensch und Natur nicht ausgeschlossen werden können. Dies wird er solange tun, bis bewiesen ist, dass gentechnisch veränderte Pflanzen absolut unbedenklich für Umwelt, Biodiversität und Menschen sind.

Diese Position des WWF International gilt für alle WWF-Länderorganisationen. Allerdings vertreten einzelne Länderorganisationen eine weniger kritische Meinung. Dies gilt insbesondere für Staaten, in denen der Anteil gentechnisch veränderter Pflanzen in der Landwirtschaft bereits sehr hoch ist, etwa in den USA und Argentinien. In diesen Ländern wird eine neutrale, aber keine ablehnende Position zur Gentechnik vertreten. Der WWF Deutschland lehnt hingegen Gentechnik ab.

Vorwurf: Der WWF behauptet zwar offiziell, gegen Gentechnik zu sein, aber herausragende Funktionsträger wie Jason Clay vom WWF US und Dr. Hector Laurence vom WWF Argentinien sind eindeutig für Gentechnik.

Film: 

Dr. Hector Laurence: „Ich glaube, Gentechnik und Artenvielfalt lassen sich perfekt miteinander vereinbaren.“
[…]
Dr. Jason Clay: „Wir müssen den ökologischen Fußabdruck der Landwirtschaft einfrieren. Dazu schlagen wir sieben oder acht Maßnahmen vor, über die wir diskutieren sollten. 1. Gentechnik – wir müssen mehr mit weniger Mitteln produzieren. Die Gentechnik darf sich dabei nicht auf Getreide beschränken, das jedes Jahr wieder neu angepflanzt wird. Wir müssen sie auch bei tropischen Früchten einsetzen und bei Knollen- und Wurzelpflanzen. Diese Früchte müssen mehr Kalorien pro Hektar produzieren. Wir müssen entscheiden: Wo werden welche Nahrungsmittel gebraucht? Es braucht mindestens 15 Jahre, bis ein gentechnisches Verfahren sich im Markt durchsetzt. Von jetzt aus gerechnet, ist dann schon das Jahr 2025. Die Uhr tickt, die Zeit drängt."

Richtigstellung:

Der WWF Deutschland teilt die Meinung der beiden ausdrücklich nicht. Der WWF ist ein lebendiges Netzwerk, in dem unterschiedliche Meinungen auftauchen können, die von der offiziellen Position abweichen.

Dr. Hector Laurence war nie beim WWF, sondern bis 2008 bei der assoziierten Partnerorganisation Fundación Vida Silvestre Argentina (FVSA). Dr. Jason Clay ist Senior Vice President, zuständig für den Bereich Markttransformation beim WWF USA.

Vorwurf: Der WWF behauptet zwar offiziell, gegen Gentechnik zu sein, sitzt aber im RTRS, der Gentechnik ausdrücklich zulässt.

Abgeholzter Regenwald © Sonja Ritter / WWF Germany
Abgeholzter Regenwald © Sonja Ritter / WWF Germany

Film:

Off: Im Kampf um das Land hat sich der WWF auf die Seite Monsantos geschlagen. Am Runden Tisch für verantwortungsvolles Soja haben sich die beiden im Jahr 2010 geeinigt. Ab sofort kann auch Monsantos Gentec-Soja den Stempel „Aus nachhaltiger Produktion“ bekommen.

Richtigstellung:

Dem WDR ist gerichtlich untersagt, die oben genannte Aussage in Bezug auf den WWF zu veröffentlichen/zu verbreiten bzw. veröffentlichen/verbreiten zu lassen. Der WWF Deutschland lehnt Gentechnik in der Landwirtschaft ab und empfiehlt grundsätzlich nur gentechnikfreies Soja. Das gilt auch für Soja mit einem Zertifikat des Runden Tisches für verantwortungsvolles Soja (RTRS). Der WWF arbeitet am RTRS mit, weil er den Anteil von gentechnikfreiem Soja erhöhen sowie die aus dem Sojaanbau resultierenden Umweltschäden minimieren will (z.B. die Zerstörung der Wälder). Hinzu kommt, dass der Sojaanbau in einigen Ländern, wie z.B. Argentinien, zu rund 90% aus „Gensoja“ besteht. Mit diesem Fakt muss sich jeder auseinandersetzen, der sich für den Wald- und Naturschutz einsetzt.

TV-Doku im Detail nachvollziehen (mit Bezug auf die Erstaustrahlung im Juni 2011)

Kooperation Landwirtschaft © Jason Houston / WWF-US
Kooperationen
Vorwurf: Der WWF kooperiert mit Großkonzernen, die die Umwelt schädigen.
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Pandabären bei der Roadshow 2013 in Berlin © Dirk Laessig / WWF
Struktur und Arbeitsweise
Vorwurf: Beim WWF versickern Spendengelder.
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Männlicher bengalischer Tiger © naturepl.com / Andy Rouse / WWF
Tigerschutz
Vorwurf: Das WWF-Tigerprojekt ist gescheitert.
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© César David Martinez
Indigene Rechte
Vorwurf: Der WWF missachtet die Rechte von indigenen Gruppen.
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Touristen schauen einem Bengalischen Tiger beim überqueren der Straße zu © naturepl.com / Tony Heald / WWF
Tourismus
Vorwurf: Der WWF unterstützt schädlichen Ökotourismus, der die Tiger stört.
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Bewässerungsanlage in Brasilien © Peter Caton / WWF UK
Landnutzung
Vorwurf: Der WWF ist an Nachhaltigkeit nicht interessiert.
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Luftaufnahme Palmölplantage Malaysia © Tim Laman / WWF
Zertifizierung
Vorwurf: Der WWF hat mit Palmölunternehmen Partnerschaftsverträge geschlossen.
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