Mit Hilfe des WWF will Beiersdorf eine nachhaltige Landnutzung bei der Erzeugung seiner pflanzenbasierten Rohstoffe erreichen. Dabei verbindet die Partnerschaft gezielt transformative Maßnahmen entlang der Lieferkette mit lokalen Naturschutzaktivitäten, um bestehende CO2-Senken sowie wichtige Lebensräume und seltene Arten zu erhalten.
Palmöl, Papier und Soja gehören zu den wichtigsten Rohstoffen von Beiersdorf. Für seine Hauptrohstoffe will das Hautpflegeunternehmen eine entwaldungsfreie Beschaffung sowie die Einhaltung der Menschenrechte entlang der gesamten Lieferkette sicherstellen. Bis zum Jahr 2025 sollen die Rohstoffe Palmöl, Papier und Soja zu 100 Prozent aus nachhaltigen Bezugsquellen stammen.
Zwei Projekte, die nachhaltigen Palmölanbau und Naturschutz in Südostasien fördern
Die Palmöllieferketten von Beiersdorf reichen bis in hoch sensible Ökosysteme. Mit der Unterstützung von zwei WWF-Projekten setzt sich Beiersdorf für den Schutz besonders gefährdeter Landschaften im indonesischen und malaysischen Teil der Insel Borneo ein. Borneo ist die drittgrößte Insel der Welt und beheimatet eine einzigartige Artenvielfalt. Neben Säugetieren wie Orang-Utans leben hier auch hunderte Vogel-, Amphibien- und Fischarten. Der Wald auf Borneo gehört zu den wichtigsten Regenwaldgebieten der Erde, doch in den letzten Jahrzehnten ist die Entwaldung immer weiter vorangeschritten.
Lokale Entwicklung und nachhaltiger Palmölanbau in Indonesien
West Kalimantan, der indonesische Teil der Insel Borneo, ist für den WWF von hoher Priorität. Denn Großindustrien aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft, aber auch Kleinbäuerinnen und Kleinbauern roden Naturwald, um neue Palmölplantagen anzulegen.
Von 2018 bis 2022 haben der WWF und Beiersdorf mit rund 240 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den drei Dörfern Seberu, Sungai Sena und Pala Kota, im Distrikt Kapuas Hulu, zusammengearbeitet. Die Arbeit zielte darauf, eine weitere Entwaldung zu verhindern, den Anbau von nachhaltigem Palmöl zu fördern sowie die Lebensstandards der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und ihrer Familien zu verbessern.
In einer zweiten Projektphase, die von 2022 bis 2026 läuft, setzen der WWF und Beiersdorf die bisherige Arbeit in Kapuas Hulu fort. Ziel ist es, mindestens 200 Mitglieder des Verbands der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern „Mitra Bersama“ mit einer Fläche von insgesamt etwa 300 Hektar Land nach dem Standard des „Roundtable on Sustainable Palm Oil“ (RSPO) zertifizieren zu lassen. Ein weiteres Ziel ist, den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern einen direkten Marktzugang zu einer Palmölmühle zu ermöglichen. Dabei kann das Projekt auf den in der ersten Projektphase erreichten Zielen aufbauen.
Für die zweite Phase des Projektes konnte auch das Spezialchemieunternehmen Evonik, das Beiersdorf mit Palmkernölderivaten beliefert, als Unterstützer gewonnen werden.
- Förderung des Anbaus von nachhaltigem Palmöl
Lokaler Naturschutz und nachhaltiger Palmölanbau in Malaysia
Ende 2020 haben Beiersdorf und WWF ein gemeinsam entwickeltes Projekt in der Region Tabin in Sabah, Ostmalaysia, ins Leben gerufen. Die Region ist die Heimat einer Vielzahl bedrohter Tierarten und zugleich ein wichtiger Standort für den Anbau und die Herstellung von Palm(kern)öl, das in der internationalen Kosmetikindustrie verwendet wird und die regionale Wirtschaft Ostmalaysias stärkt. Das Projekt stützt sich auf die drei Säulen „Protect, Produce, Restore“. Diese zielen auf den Schutz vor Entwaldung und Landnutzungsänderung, die Förderung einer wassersparsamen, pestizidarmen und sozialverträglichen Palmölproduktion sowie auf die Wiederherstellung zerstörter Ökosysteme.
Ganz konkret will das Projekt in der Zusammenarbeit mit kleinen und mittelgroßen Palmölbäuerinnen und -bauern bis 2026 auf einer Fläche von rund 15.000 Hektar nachhaltigere Anbaupraktiken einführen, die nach dem Standard des „Roundtable on Sustainable Palm Oil“ (RSPO) zertifiziert sind. Außerdem soll mittels Aufforstung degradierter Flächen ein ökologischer Korridor geschaffen werden, der menschengemachte Einschnitte rückgängig macht und den heimischen Wildtieren einen Teil ihrer natürlichen Wanderrouten zurückgibt. Damit sollen auch die zunehmenden Konflikte zwischen Menschen und Elefanten im Projektgebiet reduziert und gefährdete Wildtierpopulationen, beispielsweise der Orang-Utans, stabilisiert werden.
Auch dieses Projekt unterstützt Evonik als zweiter Projektpartner.
- Entwaldung stoppen und nachhaltige Palmölproduktion fördern
- Beiersdorf und WWF