WWF Deutschland präsentiert One Planet Business Framework

Der Planet ist an seiner Belastungsgrenze angekommen. Das zeigen nicht nur die zunehmenden Extremwetterereignisse wie aktuell die dramatische Hochwasserlage im Süden Deutschlands. Höchste Zeit umzusteuern: Passend zum Weltumwelttag am 5. Juni hat der WWF Deutschland ein Rahmenwerk zur Nachhaltigkeitstransformation von Unternehmen vorgestellt.  

Um die so dringend notwendigen Transformationsbedarfe von Unternehmen aufzuzeigen und gemeinschaftlich Lösungen zu erarbeiten, hat der WWF das One Planet Business Framework (OPBF) erarbeitet, ein ganzheitliches, ambitioniertes und wirkungsorientiertes Rahmenwerk für die Nachhaltigkeitstransformation von Unternehmen. Denn Unternehmen tragen mit ihrer Produktion zur Belastung von Umwelt und Klima bei, gestalten aber zugleich mit ihren Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten die Wirtschaft und Gesellschaft von morgen. Das macht sie zu Schlüsselakteuren, wenn es darum geht, die ökologischen und sozialen Krisen dieser Welt zu lösen. 

„Unternehmen stehen einerseits in der Verantwortung, mit ihren Innovationen und Fähigkeiten zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Andererseits setzen sie ohne einen konsequenten Transformationspfad ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel."

Heike Vesper, Vorständin Transformation Politik und Wirtschaft beim WWF Deutschland

Der WWF versteht sich hierbei als Berater und Brückenbauer - für ein Leben und Wirtschaften in den Planetaren Grenzen. “Unser neues Rahmenwerk zeichnet sich durch besonders hohe Ambition, Wirkungsorientierung und Ganzheitlichkeit aus", so Vesper.

Das OPBF zeigt Unternehmen einen klaren Weg auf, was eine Nachhaltigkeits-Transformation ausmacht, und kann ihnen somit als Bauplan für maßgeschneiderte Transformationspläne dienen. Zugleich kann es bei der Erfüllung regulatorischer Vorgaben unterstützen. Das Rahmenwerk fasst methodische Ansätze für Klima, Biodiversität, Süßwasser und Menschenrechte zusammen. Es hilft Unternehmen, die für ihre Transformationsplanung und -realisierung notwendigen Schritte mit Blick auf diese vier Themen zu benennen und anhand dieser vorzugehen. „Mit dem One Planet Business Framework ist der WWF in der Lage zu bewerten, wann ein Unternehmen wirklich nachhaltig wird“, sagt Vesper. 

Dr. Levke Caesar, Leiterin der Planetary Boundary Science Initiative am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), weist darauf hin, dass für sechs der neun biophysikalischen Systeme und Prozesse, welche als die wichtigsten für den Erhalt eines für Menschen sicheren Handlungsraum identifiziert wurden, die Belastungsgrenze bereits überschritten wurde. "Wollen wir das Erdsystem langfristig in einem Zustand erhalten, welcher die aktuelle und zukünftige Weltbevölkerung versorgen kann, so braucht es einen nachhaltigen Umgang innerhalb der neun Planetaren Grenzen", sagt Caesar. „Hierfür brauchen wir Rahmenwerke seitens der Politik und Innovationen von Unternehmen, die im Einklang damit stehen“, sagt Caesar mit Blick auf das OPBF. 

Das vom WWF entwickelte Rahmenwerk richtet sich vorrangig an Konzerne und größere mittelständische Unternehmen, bietet jedoch Anreize für jegliche Unternehmensgrößen. Nach einer Pilotierungsphase mit ausgewählten Unternehmen stellt es nun den Eckpfeiler der WWF-Unternehmenskooperationen dar.  

Der Elektrowerkzeughersteller Bosch Power Tools zählt zu den Unternehmen, die das Framework aktuell anwenden. „Der WWF begleitet Bosch Power Tools bei der Weiterentwicklung seiner Nachhaltigkeitsstrategie“, sagt Isabelle Gola, Leiterin Nachhaltigkeit bei Bosch Power Tools. „In nachhaltigkeitsrelevanten Bereichen wie der Klima- und Verpackungsstrategie sind wir mit dem WWF in fachlich kritischem Austausch. Am Ende dieses Prozesses wollen wir nicht nur unsere Wirtschaftsaktivität den ökologischen Belastungsgrenzen des Planeten angepasst haben, sondern auch unsere eigene Widerstandsfähigkeit gestärkt haben.“ 

Den ausführlichen Leitfaden zum One Planet Business Framework finden Sie hier: wwf.de/one-planet-business-framework 

Kontakt

Jelena Admoni

Pressesprecherin für Unternehmenskooperationen

Weitere Informationen

  • Mangroven © Martina Lippuner / WWF Afrika Nachhaltiges Wirtschaften in planetaren Grenzen​

    Um einer nachhaltigen Wirtschaft näher zu kommen, setzen wir nicht allein bei Unternehmen, sondern genauso in der Politik und im Finanzsektor an. Weiterlesen...