Berlin, 19.07.2022: Die Waldbrandgefahr im Osten und Süden Deutschlands steigt heute laut dem Deutschen Wetterdienst auf die höchste Stufe. Angesichts der vielen Waldbrände in den vergangenen Jahren und der momentanen Waldbrandgefahr fordert der WWF die Politik und Forstwirtschaft auf, die deutschen Wälder besser auf die Herausforderungen der Erderhitzung vorzubereiten. „Mit den stetig steigenden Temperaturen droht dem deutschen Wald der Burnout. Besonders Kiefernforste sind extrem feueranfällig, trotzdem stehen sie, wie zum Beispiel in Brandenburg, vielerorts an trockenen Standorten. Das ist eine leicht entflammbare Kombination. Um die Wälder resistenter zu machen, brauchen wir an diesen Standorten mehr Laubbäume. Denn Laubmischwälder sind feuerresistenter, erhöhen den Grundwasserspiegel und sorgen für ein kühleres Waldklima”, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF. Außerdem sollten Waldbesucher:innen vorsichtiger beim Umfang mit Feuer in der Natur sein, so Heinrich.
Verstärkt wird die Trockenheit in deutschen Wäldern durch die künstlich herbeigeführte Entwässerung, etwa durch Entwässerungsgräben. Heinrich sagt: „Entwässerungsgräben sind ein Symbol für den Irrsinn des derzeitigen Waldmanagements, da sie dem sowieso schon zu trockenen Wald weiter Wasser entziehen. In den Zeiten von steigenden Temperaturen müssen wir den Wasserhaushalt stattdessen darauf ausrichten, Wasser in der Landschaft zu halten, es versickern zu lassen und Grundwasser zu bilden. Ehemalige Feuchtstandorte, Moore und Feuchtwälder müssen – wo immer möglich – wiedervernässt und Entwässerungsgräben geschlossen werden.“
Laut einer WWF-Studie sind über 90 Prozent aller Brände von Menschen verursacht. „Beim Umgang mit Feuer in der Natur müssen wir unbedingt vorsichtiger werden. Der Wald ist der falsche Ort für ein Lagerfeuer. Ein einziger Funke kann in einem knochentrockenen Wald ein Feuerinferno auslösen“, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland.