Pressestatement zum Ende der ersten Verhandlungsrunde für ein UN-Abkommen gegen Plastikmüll

Die erste Sitzung des zwischenstaatlichen Verhandlungskomitees für ein internationales Abkommen zur Beendigung der Plastikverschmutzung (INC) wird heute in Punta del Este, Uruguay, abgeschlossen. Der WWF zieht kurz vor Schluss eine überwiegend positive Bilanz und begrüßt die weitgehende Unterstützung für ein ehrgeiziges globales Plastikabkommen, die auf dem Treffen zum Ausdruck kam. Alois Vedder, WWF Deutschland, kommentiert:

„Dies ist das erste Mal überhaupt, dass Regierungen zusammenkommen, um auf globaler Ebene über die konkreten Inhalte eines UN-Abkommens zur Eindämmung der Plastikverschmutzung zu verhandeln. Wir haben hier viel Aufbruchstimmung und Engagement gesehen. Mehr als 140 Länder aus allen Teilen der Welt haben sich für ein starkes Abkommen mit spezifischen und globalen Regeln ausgesprochen. Das ist ein starkes, ermutigendes Signal. Doch der Kampf gegen die Plastikverschmutzung beginnt gerade erst. Denn wenn sie auch in der Minderheit sind, versuchen doch einige Gegner das Abkommen schon jetzt zu verwässern, darunter Erdöl-Förderländer, aber auch einige wenige einflussreiche Industrieländer.

Diese Bremser drängen darauf, sich auf ausschließlich auf nationale und teils freiwillige Maßnahmen zu beschränken. Doch ein erfolgreiches Abkommen muss weltweit gleiche, verbindliche Regeln und Standards gegen Plastikverschmutzung festschreiben. Darunter fallen z. B. Verbote für die problematischsten Plastikformen, die in die Umwelt gelangen, sowie Vorgaben hinsichtlich der Mehrweg- und Kreislauffähigkeit von Produkten. Und es müssen verbindliche Kontrollmechanismen entwickelt werden. Der immer größere Flickenteppich freiwilliger und unwirksamer Regelungen – sowohl internationaler wie solcher von einzelnen Staaten - hat dazu geführt, dass sich die Plastikverschmutzung weiterhin in jeden Winkel der Erde ausgebreitet hat.“

Der Verhandlungsprozess des INC (Internationales zwischenstaatliches Verhandlungskomitee) soll Ende 2024 abgeschlossen werden und zielt darauf ab, ein globales Übereinkommen mit einem gemeinsamen globalen Ansatz zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung zu schaffen.

Kontakt

Freya Duncker

Pressesprecherin für Meeresschutz und Biodiversität / Hamburg