Dürren, Überflutungen, Stürme – immer häufiger und heftiger beeinflusst die Klimakrise unser aller Leben. Wir wissen, dass wir mitten im Klimawandel stecken. Und wir wissen, dass unser Handeln ihn verursacht. Die Zeit wird knapp: Der Klimawandel hat Folgen – das sich verändernde Klima bedroht Naturparadiese auf der ganzen Welt und gefährdet unsere Lebensgrundlage.

Was versteht man unter Klimawandel?

Der Klimawandel wird häufig mit dem Stichwort „globale Erwärmung“ gleichgesetzt. Im Kern bezeichnet der Klimawandel allerdings sowohl die Abkühlung als auch die Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum – also eine Klimaveränderung. Dabei ist der Begriff „Klima“ nicht zu verwechseln mit dem Wetter. Wetter ist das, was wir tagtäglich an kurzfristigen, aktuellen Veränderung der Temperatur wahrnehmen.

Der Klimawandel ist kein neues Phänomen. Der Begriff beschreibt die langfristigen Veränderungen von Faktoren wie der Temperatur, des Niederschlages und der Meeresströmungen. Diese Klimaveränderungen wurden in den vergangenen Jahrzehnten durch zahlreiche Studien und Beobachtungen weltweit nachgewiesen. Dabei sind die langfristigen Trends entscheidend. Das bedeutet, dass es auch bei einem langfristigen Erwärmungstrend immer wieder Ausreißer nach oben oder unten geben wird.

Was ist der Treibhauseffekt?

Kohlefabrik hinter Wohngebiet © Andrew Kerr / WWF
Kohlefabrik hinter Wohngebiet © Andrew Kerr / WWF

Unsere Atmosphäre enthält Treibhausgase, die die Erde wie ein Schutzschild umgeben. Die Treibhausgase verhindern, dass die von der Erde kommende Wärme ins All entweicht. Man nennt dies den Treibhauseffekt. Einen natürlichen Treibhauseffekt gibt es auch ohne menschliches Zutun.

Er entsteht, weil die Atmosphäre zwar weitgehend durchlässig für die kurzwellige Sonneneinstrahlung ist, aber weit weniger durchlässig für die langwellige Wärmestrahlung, die von der Erdoberfläche und der Luft wieder reflektiert wird. Letzteres ist bedingt durch die sogenannten Treibhausgase wie Kohlendioxid oder Methan. Durch diesen natürlichen Treibhauseffekt erwärmt sich die Erde auf ein Niveau, das Leben erst ermöglicht.

Was sind die Ursachen des Klimawandels?

Der Treibhauseffekt ist auch entscheidend für die globale Erwärmung: Durch menschliches Handeln gelangen vermehrt Treibhausgase in die Atmosphäre, die den natürlichen Treibhauseffekt verstärken – vor allem Kohlenstoffdioxid (CO2). So erwärmt sich die Erdoberfläche zusätzlich. Dies nennt man den anthropogenen – also Menschen gemachten – Treibhauseffekt.

Abholzung in der Gemeinde Apui im Amazonas © Andre Dib / WWF Brazil
Abholzung in der Gemeinde Apui im Amazonas © Andre Dib / WWF Brazil

Mehr als 50 Prozent des vom Menschen verursachten Ausstoßes von Treibhausgasen ist auf die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas zurückzuführen – unter anderem für Elektrizität und Wärme, für Transport und Industrieprozesse.

Weitere wichtige Quellen für Treibhausgase sind die Landwirtschaft und der Landnutzungswandel, zum Beispiel die Rodung von Wäldern sowie Trockenlegung von Mooren und Feuchtgebieten.

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Welche Folgen hat der Klimawandel?

Die Klimakrise bleibt nicht ohne Folgen: Die globale Erwärmung wird wahrscheinlich die größte Ursache für das Artensterben in diesem Jahrhundert sein. Der Weltklimarat IPCC geht davon aus, dass ein durchschnittlicher Anstieg von 1,5 Grad das Aussterben von etwa 20 bis 30 Prozent aller Arten verursachen könnte. Wenn es nicht gelingt, die Klimakrise aufzuhalten, wird das weitreichende Folgen auf sämtliche Ökosysteme haben.

Einfluss auf Süßwasser

Einfluss auf Süßwasser

Der Klimawandel hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Wassersysteme der Welt. Feuchte Luft hält mehr Wasser, extreme Niederschläge werden häufiger, damit auch dramatische Überschwemmungen, die ganze Landstriche verwüsten.

Einfluss auf die Ozeane

Einfluss auf die Ozeane

Die Ozeane sind lebenswichtige "Kohlenstoffsenken", sie binden große Mengen an Kohlendioxid und verhindern, dass es in die obere Atmosphäre gelangt. Die Auswirkungen des Klimawandels sind schon jetzt sichtbar: Höhere Wassertemperaturen und eine höhere CO2-Konzentration führen dazu, dass die Ozeane versauern und Korallen absterben. Bei einer Erwärmung von mehr als 1,5 Grad werden 70 bis 90 Prozent der Korallen absterben, bei einer Erwärmung von zwei Grad werden praktisch alle Korallenriffe verloren sein. Eine Tragödie für die Tierwelt und für etwa eine halbe Milliarde Menschen sind auf Fische aus Korallenriffen als Hauptproteinquelle angewiesen sind – dramatische Folgen des Klimawandels.

Einfluss auf Wälder

Einfluss auf Wälder

Wälder sind lebenswichtig, da sie Kohlendioxid, das Haupttreibhausgas, das für die globale Erwärmung verantwortlich ist, absorbieren und helfen, das Weltklima zu regulieren. Auch auf sie hat die Klimakrise enorme Auswirkungen: Anhaltende Trockenperioden schwächen die Wälder und machen sie anfälliger für Schädlinge. Absterbende Bäume wiederum geben das Kohlendioxid, das sie gespeichert haben, ab – der Treibhauseffekt verstärkt sich weiter, was einen unkontrollierten Anstieg der globalen Erwärmung und damit drastische Klimaveränderungen zur Folge hat.

Welche Folgen hat der Klimawandel in Deutschland?

Die Klimakrise ist längst auch in Deutschland angekommen. Anhaltende und häufiger auftretende Hitzewellen und Extremwetterereignisse gefährden heimische Tier- und Pflanzenarten. Studien gehen davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten durch die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland zwischen fünf und 30 Prozent der heimischen Arten verloren gehen könnten.

Staub über Acker in Brandenburg © Sonja Ritter / WWF
Staub über Acker in Brandenburg © Sonja Ritter / WWF

Der Klimawandel hat in Deutschland aber auch Folgen für die Landwirtschaft und die Forstwirtschaft. Durch die Klimakrise verdorren Ernten, die Zahl der Waldbrände nimmt zu und der Hitzestress macht Bäume anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer.

Auch für die Wasserverfügbarkeit hat der Klimawandel in Deutschland Folgen: Flüsse, Seen und Feuchtgebiete sind bedroht – und das nicht nur, weil sie austrocknen könnten. Wenn die Wassertemperatur steigt, sinkt der Sauerstoffgehalt und zusätzlich erhöht sich durch die Wärme der Stoffwechsel der Tiere, was den Bedarf an Sauerstoff noch größer werden lässt. Während die Fische unter der Wärme leiden, gedeihen die Algen prächtig, was den Lebensraum für Fische zunehmend schrumpfen lässt und bei Absterben des Pflanzenmaterials Giftstoffe freisetzen kann – so wie beispielsweise in der Oder im August 2022. Solche Vorgänge können ganze Gewässer zum Kippen bringen.

Wie können wir den Klimawandel stoppen?

Wenn wir den Klimawandel aufhalten und die Auswirkungen des Klimawandels eindämmen wollen, müssen wir unser Verhalten ändern. Wir müssen die Gesellschaft ändern – hin zu einer Null-Emissions-Gesellschaft. Wir müssen Industrie, Verkehr und Landwirtschaft transformieren und international zusammenarbeiten. Und wir müssen alles daransetzen, natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder und Meere gesund zu erhalten. Nur wenn wir alle einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann es gelingen, die Klimakrise aufzuhalten und die Folgen der Klimakrise zu reduzieren.

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