Der Inselkern Borneos ist für den WWF eines der priorisierten Gebiete. Arten- und Klimaschutz sowie Verbesserung der Lebensbedingungen der indigenen Völker sind wichtige Themen. Dies versuchen wir zu erreichen durch Unterstützung von nachhaltigen Landnutzungsstrategien, Konzepte für eine „grüne“ Entwicklung für lokale und indigene Gemeinden sowie die Förderung nachhaltiger Einkommensquellen wie Ökotourismus, Klimawandel - angepasste Landwirtschaft, nachhaltige Gewinnung von Nichtholzwaldprodukten, Umweltbildung und Sensibilisierung der örtlichen Bevölkerung.
Eine biologische Schatzkammer
Die Inseln Sumatra und Borneo sind mit ihren tropischen Regenwäldern, Bergwäldern und Mangroven der letzte Lebensraum vieler Arten.
Lage: Sumatra und Borneo sind Inseln in Südostasien, durch die sich der Äquator zieht.
Fläche: Borneo ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland und die drittgrößte Insel der Welt. Sumatra bringt es auf die 1,3-fache Fläche Deutschlands.
Lebensraum: Allein auf Borneo leben 222 Säugetier-, 622 Vogel-, 400 Amphibien- und 394 Fischarten.
Ungewisse Zukunft für Orang-Utans und Sumatra-Tiger
Heute ist Borneo nur noch zur Hälfte bewaldet. Zwischen 2000 und 2017 ging der Altbestand von Wäldern um 6,04 Millionen Hektar zurück. Das ist ein Rückgang um 14 Prozent. Grund dafür sind die Umwandlung von Wäldern in Ölpalm -und Holzplantagen, Infrastrukturentwicklung und Waldbrände. Lücken und Schneisen haben den tropischen Wald zerfurcht. Orang-Utans aber brauchen Korridore, damit sich die getrennt lebenden Populationen mischen können.
Auf Sumatra leidet besonders der Tiger unter dem Lebensraumverlust und der Wilderei. Die letzten Schätzungen der Regierung liegen bei ca. 600 Sumatra-Tigern, die nur mehr auf dieser Insel existieren und sich genetisch von jenen Tiger Populationen auf dem restlichen Asiatischen Kontinent unterscheiden. 1985 war die Insel noch zu 57 Prozent mit Wald bedeckt, heute sind es weniger als 30 Prozent. Aber nicht nur Tier- und Pflanzenarten sind bedroht: Auch den indigenen Völkern droht durch Verlust von ihren Wäldern und den darin vorkommenden Ressourcen, der Umwandlung der fruchtbaren Böden und Verlust von wichtigen Wasserressourcen der Wegfall ihrer Lebensgrundlagen. Hoffnung gibt, dass die Entwaldungsraten in Indonesien und Malaysia seit 2016 gesunken sind. Nun gilt es, die verbleibenden Wälder zu bewahren, geschädigte Wälder zu regenerieren und isolierte Waldblöcke wieder miteinander zu vernetzen.