Naturschutzarbeit hört nie auf - und manchmal kann sie auch frustrieren. Antrieb für unsere Arbeit sind aber die Erfolge, die wir weltweit erreichen konnten. Dank Ihrer Unterstützung! Eine Auswahl.
Tigerzuwachs im russischen Fernen Osten
Der Tiger-Bestand in Russland ist in den vergangenen zehn Jahren auf mindestens 523 Tiere angewachsen. Das ist das im Juni 2015 verkündete Ergebnis des großen, nur alle zehn Jahre stattfindenden Zensus. Damit hat sich der Bestand seit der vorherigen Zählung um mindestens 90 Tiere oder 21 Prozent vergrößert. Vor allem in den Schutzgebieten, die vom WWF unterstützt werden, hat sich die Tigeranzahl deutlich erhöht.
Zu den positiven Meldungen passt, dass im November 2015 die russische Regierung einen Teil der weltweit einmaligen Wälder der Bikin-Region zum Nationalpark erklärt hat. Mehr als 1,16 Millionen Hektar Urwald sollen somit vor Abholzung und Wilderei geschützt werden. Eine Besonderheit des neuen Nationalparks ist die vom WWF gemeinsam mit indigenen Einwohnern betriebene, 461.000 Hektar große Bikin-Naturschutzkonzession. Das Bikin-Tal ist eine der letzten unberührten temperierten Waldlandschaften der Erde und Rückzugsort des Amur-Tigers, von dem hier etwa 10 Prozent der russischen Population leben.
Verklappungsverbot am Great Barrier Reef
Mehr als ein Jahrhundert lang war das Abkippen von Baggergut in den Gewässern des hoch sensiblen Great Barrier Reef die Norm. Damit ist jetzt Schluss. Der zunehmend schlechte Zustand des australischen Naturwunders löste eine internationale Kampagne aus, um die zerstörerische Praxis zu beenden. Der WWF setzte sich für einen strengen Schutzplan ein und demonstrierte mit einem mannshohen gehäkelten Korallenriff bei der UNESCO-Konferenz in Bonn. Die Kampagne zeigte Wirkung: Im November 2015 hat das Parlament von Queensland die Verklappung von Schlamm im gesamten Gebiet des Great Barrier Reef verboten.
Grenzübergreifender Regenwaldschutz am Putumayo
Um den Urwald am Putumayo vor Brandrodung, illegalem Holzeinschlag und Ölförderung zu bewahren, rief der WWF 2009 ein grenzüberschreitendes Projekt ins Leben. Nach Jahren der Verhandlung gelang es, die drei Nachbarländer Ecuador, Kolumbien und Peru zu überzeugen, das Gebiet gemeinschaftlich zu schützen. Im Juni 2015 wurde die zweite Phase des Putumayo-Projekts erfolgreich abgeschlossen und Bilanz gezogen.
Der WWF war daran beteiligt, die Schutzmaßnahmen im La Paya-Nationalpark und im Cuyabeno Reservat zu verbessern. Und konnte dazu beitragen, dass ein neuer Nationalpark und zwei Indigenen Territorien ausgewiesen wurden. Dank unserer erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Parkverwaltungen, den Indigenen und lokalen Fischern sind heute 1,6 Millionen Hektar Urwald vor Entwaldung, Überfischung und Wilderei geschützt.
UN-Resolution gegen Wilderei
Die Vereinten Nationen haben im Juli 2015 eine Resolution gegen den illegalen Wildtierhandel verabschiedet. Darin verpflichten sich alle 193 Staaten der Welt, dem derzeit beispiellosen Anstieg der Wilderei und des illegalen Wildtierhandels in gemeinsamer Zusammenarbeit entschieden entgegenzutreten. Der Antrag wurde von Deutschland, Gabun und mehr als 80 weiteren Staaten unterstützt in die Generalversammlung der UN eingebracht und ist das Ergebnis von drei Jahren diplomatischer Bemühungen. Der WWF hat den Prozess intensiv begleitet.
Wird die Resolution vollständig umgesetzt, würde der illegale Wildtierhandel deutlich risikoreicher und weniger lukrativ für die kriminellen Syndikate werden, so die Einschätzung des WWF.
Naturschutzkonzession in Indonesien
Fünf Jahre lang hat sich der WWF zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) bei der indonesischen Regierung um eine „Konzession zur Wiederherstellung von Ökosystemen“ bemüht. Im Juli 2015 kam endlich die Zusage. Damit kann ein gefährdetes Tropenwaldgebiet von 39.000 Hektar im Umfeld des Bukit Tigapuluh-Nationalparks als wichtiger Rückzugsort für Orang-Utans, Sumatra-Tiger und Sumatra-Elefanten erhalten werden. Ein Areal von der eineinhalbfachen Größe des Nationalparks Bayerischer Wald ist damit vor dem Zugriff der Papierindustrie gerettet, die es in eine gigantische Akazienplantage hatte umwandeln wollen.
30.000 Hektar Wald auf Borneo gegen Abholzung gesichert
In Sarawak, dem malaysischen Teil von Borneo, konnte der WWF für eine Fläche von 30.000 Hektar ein Moratorium beim Holzeinschlag erreichen. Diese Fläche darf nun nur noch von lokalen Gemeinden nachhaltig genutzt werden.
Dzanga-Sangha: Wilderei verhindert
In seiner Projektregion Dzanga-Sangha, in der Zentralafrikanischen Republik, konnte der WWF im vergangenen Jahr mehr als 36.213 Drahtschlingen und 263 illegale Waffen, die der Wilderei dienen sollten, aus dem Verkehr ziehen. WWF-Ranger hatten dieses erschreckende Arsenal im Schutzgebiet gesammelt oder beschlagnahmt. Zur Abschreckung wurde das gesamte Material in einer öffentlichen Zeremonie unschädlich gemacht.
Steigende Panda-Zahlen
Der unermüdliche Einsatz der chinesischen Regierung und des WWF für sein Wappentier zahlt sich offenbar aus. Die Population des Großen Pandas hat sich seit der Zählung 2004 um rund 17 Prozent auf aktuell über 1.860 Tiere erhöht. Zugleich hat sich auch deren Lebensraum um etwa 12 Prozent auf 2,5 Millionen Hektar vergrößert. Ein wichtiger Schritt in Richtung Stabilisierung der Population und Erhalt der Art.
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Naturschutzerfolge 2015 in Deutschland Erfolge für den Naturschutz in Deutschland: Der WWF konnte auch hierzulande einiges erreichen. Dank Ihrer Unterstützung. Weiterlesen ...
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Weitere WWF-Erfolge Ermöglicht durch unsere Förderer: Über 50 Jahre gelungene Naturschutzarbeit. Weiterlesen ...