Eisbären sind die größte Raubtierart an Land und echte Spezialisten; sie haben sich perfekt an ihren Lebensraum angepasst: die eisigen Weiten der Arktis. Noch etwa 22.000 bis 31.000 Eisbären gibt es weltweit, rund um den Nordpol. Der Klimawandel macht den Tieren schon jetzt schwer zu schaffen: Die für sie überlebenswichtige geschlossene Eisdecke schmilzt, die Tiere bleiben an Land zurück.

Die langen Winter und das Frühjahr verbringen die Eisbären auf dem Packeis. Sie brauchen die Eisdecke als Plattform für die Robbenjagd. Doch der menschengemachte Klimawandel verändert das Ökosystem der Arktis rasant, das Eis geht seit Jahren immer schneller und immer weiter zurück und braucht länger, um im Winter wieder zu gefrieren. Den Eisbären bleibt keine Zeit, sich anzupassen. Das macht das Überleben, vor allem für Jungtiere, schwierig.

Der Lebensraum der Eisbären

Die Könige der Arktis

Eisbären stehen an der Spitze der Nahrungskette und spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit des arktischen Ökosystems. An dieses extreme Klima sind die Tiere besonders angepasst: Die Augen zum Beispiel verfügen über eine spezielle Nickhaut, die sie vor der starken UV-Strahlung schützt. Ohne diese „Schneebrille“ würden die Bären schneeblind.

Vor allem für die Jagd wichtig: Eisbären haben einen feinen Geruchssinn, sie riechen noch besser als Hunde – sehr wahrscheinlich haben sie sogar die beste Nase unter allen Säugetieren der Erde. Ihr Geruchssinn ermöglicht es ihnen, ihre Beutetiere, die Robben, unter dem Eis aufzuspüren. Und noch etwas können Eisbären sehr gut: Schwimmen und Rennen! Sie können bis zu zwei Minuten lang tauchen, an Land werden sie bis zu 40 Stundenkilometer schnell.

Eisbär-Fell © Elisabeth Kruger / WWF US
Eisbär-Fell © Elisabeth Kruger / WWF US

Warum ist das Eisbärfell weiß?

Das wichtigste Merkmal der Eisbären ist ihr weißes Fell. Doch eigentlich ist das Fell der Eisbären durchsichtig, es erscheint nur weiß.

Die einzelnen Haare selbst sind außerdem hohl. So entsteht ein Luftpolster, das die Eisbären vor Kälte schützt. Aufgrund der transparenten Fells gelangen die Sonnenstrahlen außerdem bis auf die Haut vor, diese ist schwarz und absorbiert die Wärme der Sonne gut.

Zusätzlich zum isolierenden Fell und der schwarzen Haut hält eine rund zehn Zentimeter dicke Fettschicht die Tiere warm.

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Den Eisbären schmilzt die Scholle weg

Eisbären leben buchstäblich auf dünnem Eis, denn der Klimawandel bedroht ihre Lebensgrundlage: Das Packeis schmilzt früher und friert später, die Jagdsaison der Fleischfresser wird immer kürzer. Doch nur, wenn die Tiere genügend Fettreserven aufbauen können, bleiben die Populationen gesund.

Haben die Bären lange keinen Jagderfolg, verfügen sie über weniger Reserven und sind in schlechter Verfassung. Ein schlechter Ernährungszustand führt dazu, dass die Fortpflanzungsrate der Tiere und die Überlebenschance der Jungtiere sinkt.

Das Schlimmste steht den Eisbären noch bevor: Eine vom WWF unterstütze Studie zeigt, dass das Meereis in den nächsten Jahrzehnten weiter drastisch zurück geht und voraussichtlich bis zum Jahr 2035 im Sommer komplett schmelzen wird – mit fatalen Folgen für die Eisbären: Sie könnten bis Ende des Jahrhunderts fast vollständig ausgestorben sein.

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