es gibt Momente, die uns zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen. Anlass gab zuletzt der Ausgang der UN-Klimakonferenz in Dubai mit der Entscheidung zur Abkehr von fossilen Energieträgern. Dieser Abschluss stand lange auf wackligen Beinen, genauso wie die Finanzierung der Klimapolitik. Dennoch zeigt uns der eingeschlagene Weg, dass Wandel grundsätzlich möglich ist.
Zu dieser Überzeugung passen zwei vorausgegangene Verhandlungsabschlüsse der Völkergemeinschaft. Da ist zum einen die UN-Biodiversitätskonvention, die mit einer Art „Weltnaturvertrag“ bis 2030 mindestens 30 Prozent der Erdoberfläche unter Schutz stellen will. Kurz darauf verständigten sich die Staaten auf einen Vertragstext zum Schutz der Hohen See. Damit ist die Chance greifbar nah, mehr als zwei Drittel der Weltmeere unter Schutz zu stellen. Rund ein Jahr zuvor hatten die UN-Mitgliedstaaten einstimmig beschlossen, die Verunreinigung der Meere mit Plastik zu stoppen. Diese Entwicklung hat viele Mütter und Väter. Zu denen darf sich auch der WWF zählen. Der vorliegende Jahresbericht stellt in schöner Tradition dafür einige Belege zusammen.
Kein Licht ohne Schatten – und der ist eine Folge des Kriegs, den Russland gegen die Ukraine führt. Der WWF Deutschland hat seine langjährige Arbeit in Russland einstellen müssen. Damit ist eine regelrechte Erfolgsgeschichte zu Ende gegangen. In deren Verlauf wurden Millionen Hektar einzigartiger Natur unter Schutz gestellt, wurden Europäische Bisons und Persische Leoparden wieder ausgewildert. Unglaublich engagierte Mitarbeiter:innen hatten ihren Anteil daran, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Zahl der Amur-Tiger im russischen Fernen Osten von rund 470 auf 750 Tiere gestiegen ist.
Was Kooperation bewirken kann, zeigt Unganisha, unser Naturschutzgroßprojekt in Afrika. In der Grenzregion zwischen Tansania und Kenia ziehen viele Partner an einem gemeinsamen Strang, um Schutzgebiete über Wildtierkorridore zu verbinden und in eine Matrix intakter, nachhaltig genutzter und wiederhergestellter Ökosysteme einzubetten. Davon profitieren auch die dort lebenden Menschen. Mehr als fünf Millionen Euro flossen im vergangenen Finanzjahr in dieses Programm.
Der WWF Deutschland will noch mehr bewirken. In Übereinstimmung mit unserem internationalen Netzwerk haben wir uns dafür drei Hauptziele gesetzt: den Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume, die Halbierung unseres CO2-Fußabdrucks und den Stopp des Artenverlusts.
Wir sind nicht nur überzeugt davon, dass positiver Wandel möglich ist, wir fordern und befördern ihn in unserer Arbeit. Ein neuer, gleichberechtigter Vorstand stellt hierfür die Weichen. Ziel ist es, unsere Wirksamkeit in allen Bereichen zu verstärken. Gerne mit Ihnen als Partner:innen, Unterstützer:innen oder einfach als engagierte, an unserer Themenwelt interessierte Bürger:innen.
Verändern wir doch gemeinsam, was verändert werden muss, damit bestehen bleiben kann, was für das Wohl eines lebendigen Planeten bestehen bleiben muss.