Berlin, 24.03.2025: Zum Petersberger Klimadialog fordert der WWF ein klares Bekenntnis der Staatengemeinschaft zur Abkehr fossiler Energien und zum Ausbau Erneuerbarer. Der Dialog müsse genutzt werden, um die nötige Dynamik auf dem Weg zur Klimakonferenz COP30 Ende des Jahres in Brasilien zu entfalten, so die Umweltorganisation. „Die COP29 in Baku ist hinter das Notwendige zurückgefallen und hat mehrere offene Fäden hinterlassen auf dem Weg zur COP30 in Belèm. Dort muss die Staatengemeinschaft zusammenkommen, um der Klimakrise entschlossen entgegenzutreten. Der Petersberger Klimadialog kann hier einen Grundstein legen: Dafür müssen in Berlin insbesondere die offenen Fragen zur Finanzierung und zur Umsetzung der ersten Globalen Bestandsaufnahme in den nationalen Klimabeiträgen diskutiert werden“, so Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland. Der Petersberger Klimadialog findet am 25. und 26. März in Berlin statt.
In die neuen nationalen Klimabeiträge, die sogenannten NDCs, sollten die Staaten laut WWF den Beschluss aus Dubai zur Abkehr von fossilen Energien, zur Verdreifachung der Erneuerbaren-Kapazitäten und der Verdopplung der Energieeffizienz einfließen lassen. Vor allem bei der Abkehr von Fossilen müssen Industrieländer vorangehen. Nur so kann auch die Lücke zum Einhalten des globalen Temperaturlimits von 1,5 Grad in Reichweite gebracht werden. Die NDCs müssen bis Herbst vorliegen. Der WWF fordert insbesondere die EU auf, einen ambitionierten Klimabeitrag bis spätestens September vorzulegen.
Gleichzeitig braucht es Fortschritte beim Erreichen des neuen Klimafinanzierungsziels – insbesondere einen klaren Weg, wie der Beitrag bis spätestens 2035 auf 1,3 Billionen US-Dollar pro Jahr angehoben werden kann und welche Staaten hier welche Beiträge leisten. Deutschland sollte seine Zusage von jährlich 6 Milliarden Euro mindestens einhalten und zeitnah aufwachsen lassen, um einen angemessenen Beitrag zu leisten. Mit der COP30 sollte das Finanzziel in die Umsetzung kommen mit konkreten jährlichen Zwischenzielen bis 2035. Dafür müssen auch neue Finanzquellen angezapft und die internationale Finanzarchitektur reformiert werden. Es muss allen ein für alle Mal klar werden: Mittel für die internationale Klimafinanzierung sind keine Almosen, sondern Investitionen in den Erhalt unser aller Lebensgrundlagen und die internationale Sicherheit, so der WWF.
„2025 feiern wir 10 Jahre Paris-Abkommen. Aber noch immer sind wir nicht auf Kurs. Dieses Jahr müssen die Emissionen endlich ihren Höhepunkt erreicht haben – danach darf die Kurve nur noch nach unten gehen. Der Petersberger Klimadialog als erstes, hochrangig besetztes Treffen in diesem Jahr kann dafür sorgen, dass die Weltgemeinschaft sich trotz Unsicherheiten und Rückschlägen zusammenrauft. Es steht viel auf dem Spiel: Wir können weiter unsere Lebensgrundlagen riskieren oder die Chancen des nachhaltigen Wandels nutzen“, so Raddatz.