Zu besichtigen in der Naturschutzstation Ems in Moormerland

Nach einem erfolgreichen Auftakt in Balje zieht die WWF-Wanderausstellung „Ästuare – Lebensadern der Küste“ weiter in die Naturschutzstation Ems des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Moormerland. Dort kann sie ab jetzt besichtigt werden. Auf mehreren Stelen portraitiert die Ausstellung sowohl die faszinierenden Besonderheiten der Mündungsgebiete von Elbe und Ems als auch die Schäden, die sich durch den Ausbau für Schifffahrt und Deichbau und die Effekte der Klimakrise immer mehr zuspitzen. Am 20. Februar findet zudem ein kostenloser Vortrag von Beatrice Claus, WWF-Expertin für Ästuare, statt.
 
„Wir freuen uns, dass die Wanderausstellung nun weiter an die Ems zieht und dort möglichst vielen Menschen die Besonderheiten der Ästuare näherbringt. Die Mündungsgebiete von Elbe und Ems sind wahre Hotspots der Artenvielfalt. Allerdings ist die Natur dort bedroht durch Schifffahrt, Küstenschutz, Fischerei, Industrie, Landwirtschaft und Tourismus. Die Ausstellung verdeutlicht, wie sich der Zustand der Ästuare an Elbe und Ems in den letzten 25 Jahren dramatisch verschlechtert hat und skizziert Wege aus der Krise“, erklärt Beatrice Claus.
 
„Die Information der Öffentlichkeit gehört seit jeher zu den Aufgaben der Naturschutzstation. Auch wir freuen uns deshalb sehr, die Wanderausstellung in der Naturschutzstation Ems zeigen zu können“, sagt Felix Närmann, Mitarbeiter der Naturschutzstation Ems.
 
Die Ausstellung verfolgt die Entwicklung der beiden norddeutschen Ästuare in den vergangenen Jahrzehnten und stellt dar, wie sie durch menschliche Eingriffe Schaden nehmen. Durch diverse Baumaßnahmen erhöhen sich die Schlickmengen, Fischen geht die Luft aus und Lebensräume gehen verloren.
Um die Abwärtsspirale zu stoppen, wurde zum Beispiel 2015 der „Masterplan Ems 2050“ unterzeichnet. Aktuell gibt es allerdings Pläne, die Außenems erneut für die Schifffahrt zu vertiefen. Der WWF und andere Umweltverbände befürchten, dass sich die ökologische Situation dadurch weiter verschlechtert. Auch die Schäden der letzten Elbvertiefung sind weit größer als einst prognostiziert. Was im Emsästuar geschieht, lässt darauf schließen, was der Elbe womöglich noch bevorsteht, falls die letzte Elbvertiefung nicht rückgängig gemacht und eine Renaturierung eingeleitet wird.
 
Beatrice Claus spricht in diesem Zusammenhang am Mittwoch, 12. Februar, ab 17.30 Uhr in der Naturschutzstation Ems zum Thema „Ästuare ­ - Lebensadern der Küste - Entwicklung der Ästuare Elbe und Ems in den letzten 25 Jahren“. Der Vortrag ist kostenlos, wegen des begrenzten Platzes ist eine Anmeldung erforderlich unter Tel. 0441/9215-481 oder per E-Mail an masterplan-ems@arl-we.niedersachsen.de.
 
Praktische Informationen zur Ausstellung
 
Zeitraum: Ab sofort bis Ende März 2025
Wo: Naturschutzstation Ems, Schöpfwerkstraße 10, 26802 Moormerland. Die Naturschutzstation Ems befindet sich direkt hinter dem Emsdeich am Sauteler Siel.
Öffnungszeiten: Die Ausstellung kann von Montag bis Freitag nach Absprache mit Felix Närmann (Telefon: +49 4954 95492-15, felix.naermann@nlwkn.niedersachsen.de) oder Heinrich Pegel (Telefon +49 4954 95492-10, heinrich.pegel@nlwkn.niedersachsen.de) besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
 
Im April zieht die Ausstellung weiter ins Nationalparkhaus Wurster Nordseeküste.
 
Mehr zum WWF-Ästuarschutz an Elbe und Ems erfahren Sie hier: Ästuarschutz an Elbe und Ems.
 

Kontakt

Freya Duncker

Pressesprecherin für Meeresschutz und Biodiversität / Hamburg

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz

  • Feldberger Seenlandschaft © Ralph Frank / WWF Deutschland

    Im Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands ist der WWF aktiv und engagiert sich für den Erhalt wertvoller Landschaften, die für zahlreiche Arten wichtiger Lebensraum sind. Mehr zu deutschen Naturschutz-Projekten