WWF: Der Klima- und Naturkrise angemessener Plan – aber mit blinden Flecken

Zum Beschluss des Wahlprogramms bei der heutigen Bundesdelegiertenversammlung der Grünen erklärt Matthias Meißner, Politikchef beim WWF Deutschland:

"Es ist erschreckend, dass Klima- und Naturschutz im Wahlkampf 2025 bisher kaum eine Rolle spielen - obwohl sie die Grundlage für unseren Wohlstand und unser Zusammenleben sind. Wir sind wieder dort angelangt, dass die Krisen in der gesamtpolitischen Diskussion kleingeredet werden. Ermutigend jedoch, dass die Grünen auf ihrem Parteitag den Ernst der Lage erkennen und um konkrete Lösungen ringen.

Allerdings gibt es auch blinde Flecken: Die energetische Gebäudesanierung bleibt zu vage, der Chemiesektor fehlt bei den Leitmärkten ganz. Eine präzise Definition unvermeidbarer Emissionen für CCS sucht man vergeblich. Damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann, muss hier nachgebessert werden.

Ausdrücklich begrüßen wir als WWF die Zusage, das Klimaschutzgesetz mit klaren Sektorzielen zu stärken. Es ist ein wichtiges Signal im Wahlkampf. Besonders positiv bewerten wir die überfällige Reform der Schuldenbremse. Sie würde endlich den Weg frei machen für massive Zukunftsinvestitionen zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. 60 Milliarden Euro jährlich für den Klimaschutz - das ist die Größenordnung, die wir brauchen. Der Deutschlandfonds und die Mobilisierung privaten Kapitals gehen in die richtige Richtung. Unsere heutige Generation muss die ökologischen Schulden sehen, die sie durch Nichthandeln bei Natur- und Klimaschutz den zukünftigen Generationen auflastet.

Die Grünen erkennen: Ohne intakte Natur gibt es keine Zukunft. Mit konkreten Plänen zum Umsetzen der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur und der Montrealer Naturschutzkonvention zeigen sie, wie Deutschland seiner globalen Verantwortung gerecht werden kann.

Deutschland braucht jetzt eine mutige Politik für Klima und Natur - und nicht die von anderen Parteien propagierte Rolle rückwärts in die fossile Vergangenheit".

Kontakt

Julian Philipp

Pressesprecher für Transformation von Wirtschaft und Finanzmarkt / Berlin

Lea Vranicar

Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz