Naturschutzverbände fordern stärkeren Schutz des Walschutzgebiets vor Sylt und Amrum

Ein Bündnis von acht auf Sylt und für das Wattenmeer engagierten
Naturschutzverbänden machte heute auf die Bedrohung des Schweinswals
aufmerksam. Anlass der Veranstaltung auf Sylt, bei der auch Schleswig-Holsteins
Umweltminister Tobias Goldschmidt zugegen war, ist der unzureichende Schutz der
Wale in der Nordsee. Selbst im Walschutzgebiet vor Sylt und Amrum reicht der
Schutz noch nicht aus.

Das Walschutzgebiet wurde vor über 25 Jahren als Teil des Nationalparks Schleswig-
Holsteinisches Wattenmeer eingerichtet. Dies geschah auch auf Initiative der
Schutzstation Wattenmeer und des WWF sowie auf der Basis wissenschaftlicher
Empfehlungen der Ökosystemforschung Wattenmeer. Obwohl das Gebiet eines der
wichtigsten Fortpflanzungsgebiete des Schweinswals ist, geht die Zahl der Tiere seit
Jahren zurück. Als äußerst lärmempfindliche Meeressäuger leiden Schweinswale
unter den Folgen internationaler Fischerei, des lärmintensiven Baus von Offshore-
Windparks und des zunehmenden schnellen Schiffsverkehrs zu den Anlagen.

„Die Ausweisung des Walschutzgebiets auf dem Papier allein reicht nicht aus, um
die Population der Schweinswale in der Nordsee zu sichern“, erklärte ein Sprecher
des Verbandsbündnisses. „Es muss aktiv gehandelt werden, wenn der Schweinswal
auch weiterhin vor unserer Küste heimisch bleiben soll.“ Die Naturschutzverbände
fordern verstärkte Schutzmaßnahmen, vor allem ein Stellnetzverbot und ein Verbot
für die „Gammelfischerei“ auch für die ausländischen Fischkutter im
Walschutzgebiet, geringere Geschwindigkeit und entsprechende Kontrolle des
Schiffsverkehrs im und um das Walschutzgebiet, sowie eine Beibehaltung des
Verbots von Windenergieanlagen in den Meeresschutzgebieten und Verstärkung
der Lärmschutzmaßnahmen bei ihrer Errichtung.

Bei der Veranstaltung auf Sylt wurde über die die Geschichte des Walschutzgebiets,
die aktuelle Bedrohungslage und die Forderungen der Naturschützer*innen
berichtet. Höhepunkt war die Übergabe eines gemeinsamen Positionspapiers der
acht Naturschutzverbände an Umweltminister Goldschmidt.

Kontakt

Britta König

Pressesprecherin für Meeresschutz und Plastikmüll / Hamburg

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz