Das Umweltbundesamt warnt: Die Luft in weiten Teilen Mitteleuropas und Deutschlands ist schon seit Tagen sehr schlecht. Das UBA misst derzeit besonders hohe Feinstaubwerte. Das liegt an einer an dem Freisetzen von Emissionen durch etwa Stromerzeugung und Heizen mittels Kohle in Kombination mit der aktuellen Wetterlage. Bei der derzeitigen Hochdrucklage mit wenig Wind können sich die Schadstoffe kaum verteilen. Sie sammeln sich in der Luft an.
Dazu sagt Sebastian Breer, Klimaexperte des WWF Deutschland:
„Der aktuelle Feinstaubalarm in Deutschland zeigt einmal mehr: Wir müssen schneller raus aus schmutzigen Energieträgern wie der Kohle , Öl und Gas. Die gesundheitsgefährdende Luftverschmutzung der letzten Tage ist auch eine direkte Folge unserer veralteten, fossilen Energieversorgung in Deutschland und Europa. Fossile Heizungen, Verbrennerautos und Kohlekraftwerke verursachen noch immer große Mengen an Schadstoffen. Sie schaden unserer Gesundheit und dem Klima. Dass im Bundestagswahlkampf Klima- und Naturschutz bisher kaum eine Rolle spielen, ist auch angesichts dieser Situation ein Drama. Eine ambitionierte Energie-, Wärme- und Verkehrswende ist unerlässlich – denn saubere Luft, gesunde Natur und Klimaschutz sind die Grundlage für unsere Gesundheit, unseren Wohlstand und unsere Zukunft.
Wer jetzt nicht handelt und etwa den Kohleausstieg verschieben, das Heizungsgesetz zurücknehmen möchte oder die Verkehrswende in Frage stellt – wie etwa FDP und die Union –, gefährdet weiter die Gesundheit der Menschen und unsere Lebensgrundlagen. Die gute Nachricht: Mit Wärmepumpen, E-Mobilität und einem starken ÖPNV haben wir längst bessere Alternativen. Sie sind nicht nur sauber und klimafreundlich, sondern auch günstiger als fossile Energien. Die nächste Bundesregierung sollte den naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren massiv beschleunigen und sich auch in der EU für die europäische Energiewende einsetzen, anstatt wie zuletzt den Fortschritt für eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen in Europa zu behindern. Nur so schaffen wir den Weg raus aus der Luftverschmutzung und hin zu einer gesunden Zukunft.“