WWF: Nach Wahlkampf-Folklore jetzt zurück zu echten Lösungen

Zu dem Ergebnis der Bundestagswahl sagt Heike Vesper, Vorständin Politik & Transformation beim WWF Deutschland:

 "Das Wahlergebnis liegt vor - jetzt muss Deutschland schnell wieder handlungsfähig werden. Als künftiger Kanzler trägt Friedrich Merz Verantwortung für alle Menschen in Deutschland. Er muss die politische Mitte zusammenführen und schnell eine stabile Regierung bilden. Klima- und Naturschutz sind dabei keine Randthemen, sondern ein Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Denn sie sichern Arbeitsplätze, schaffen Investitionssicherheit wie auch Zukunftsaussichten für die Wirtschaft und bewahren unsere Lebensgrundlagen für kommende Generationen.

Im Wahlkampf haben die Parteien Klima- und Naturschutz sträflich vernachlässigt. Statt über Lösungen zu sprechen, verlor sich die Debatte in absurden Scheinlösungen: Renaissance der Atomkraft, Abschaffung des Deutschlandtickets oder gar der Abriss von Windrädern. Als stärkste Kraft muss die Union diese Phantomdebatten nun beenden. Ebenso inakzeptabel sind die systematischen Angriffe auf zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für Klima- und Naturschutz und damit für die Stabilität dieses Landes einsetzen. Sie sind tragende Säulen unserer Demokratie. Wir erwarten von einer neuen unionsgeführten Regierung die Rückkehr zu einem konstruktiven Dialog.

Die Menschen in Deutschland wollen mehr Klima- und Naturschutz – auch die Unions-Wählerinnen und -Wähler. Eine Rückabwicklung von Gesetzen für den Klima- und Naturschutz wäre gegen den Willen der Mehrheit. Denn ohne intakte Natur gibt es keine gesunde Wirtschaft, keine soziale Sicherheit, keinen Wohlstand. Der Weg ist klar und bereits eingeschlagen: Bis 2030 muss Deutschland aus der Kohle aussteigen, bis 2045 klimaneutral sein. Als führende Industrienation tragen wir globale Verantwortung. Die neue Regierung muss sich klar zur Energiewende, zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zur Transformation unserer Wirtschaft bekennen.

Deutschland steckt in einem gefährlichen Investitionsstau. Ohne Reform der Schuldenbremse drohen wir auf dem Weltmarkt bei Zukunftstechnologien abgehängt zu werden.  Die kommenden Koalitionsverhandlungen werden zeigen, ob Union und SPD dieser historischen Verantwortung gewachsen sind.“

Kontakt

Julian Philipp

Pressesprecher für Transformation von Wirtschaft und Finanzmarkt / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz