Berlin, 10.02.25 – Anlässlich des Klimastreiks am 14. Februar fordert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis die nächste Bundesregierung zum Handeln auf. Schon jetzt verschärft sich die Klimakrise mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur. Die Welt steuert auf eine unbeherrschbare Klima-Erhitzung zu. Im Wahlkampf werden jedoch zentrale Bausteine für den Klimaschutz von vielen Parteien infrage gestellt. Nur wenn wir in Deutschland die Erneuerbaren weiter ausbauen, eine Mobilitätswende umsetzen und eine echte Wärmewende vollziehen, können wir das Klima schützen. Wir wollen zeigen, wie wichtig ehrgeiziger Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit für Menschen und ihre Lebensgrundlagen sind und rufen zu gemeinsamen Protesten auf.
Zu dem Bündnis gehören Amnesty International, Attac, BUND, BUNDJugend, Campact, Deutsche Umwelthilfe, GermanZero, Greenpeace, NABU, NAJU, NaturFreunde Deutschlands, Naturfreundejugend Deutschlands,Together for Future, WWF und WWF Jugend sowie über 117 weitere Organisationen, Verbände und Initiativen. Deutschlandweit wurden bereits mehr als 137 Demos und Aktionen angemeldet, größere Demonstrationen werden unter anderem in Berlin und Hamburg stattfinden.
Anne Stadtmüller, Mitglied Jugendvorstand Amnesty Deutschland, und Nelly Wichmann, Sprecherin Gruppe Amnesty Klimakrise: “Wir stehen vor einer Wahl, die vielen jungen Menschen in Deutschland Angst macht. Vor einer Wahl, bei der menschenrechtsverachtende Narrative auch aus der eigentlichen Mitte kommen. Zeitgleich brennt die Welt. Die Klimakatastrophe raubt unserer Generation die Zukunft. Lasst uns deshalb vor der Bundestagswahl gemeinsam laut werden. Für Demokratie, Menschenrechte und Klimagerechtigkeit!“
Roland Süß, Attac Deutschland: „Ein Wirtschaften im Einklang mit den begrenzten planetaren Ressourcen gerät völlig aus dem Blick. Noch immer werden klimaschädliche und fossile Investitionen in Milliardenhöhe gemacht. Dagegen fehlt für Zukunftsinvestitionen in einen sozialen und gerechten Klimaschutz, für eine klimaneutrale Infrastruktur das Geld an allen Ecken und Enden. Eine gerechte Besteuerung der Überreichen und das Ende der Schuldenbremse könnten einen erheblichen Teil dazu beitragen, das nötige Geld aufzubringen.“
Thorben Becker, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND): „Jede verantwortungsvolle neue Bundesregierung muss engagiert gegen die Klimakrise kämpfen. Da hilft es nicht, wenn Union wichtige Klimaschutzgesetze wie das Heizungsgesetz abschaffen will. Mit der Unterstützung des Klimastreiks wollen wir Druck für eine ernsthafte Klimaschutzpolitik machen.“
Felicia Graubner, Bundesvorständin BUNDjugend: Während rechtspopulistische Stimmen Ängste schüren, gehen wir am 14.02. für unsere Utopie auf die Straße. Denn auch in Zeiten multipler Krisen und rechter Bedrohung lohnt es sich, für eine sozial-ökologisch gerechte Zukunft zu kämpfen. Klimaschutz ist nicht von Gestern, sondern notwendig für eine funktionierende Demokratie.
Christoph Bautz, geschäftsführender Vorstand Campact e.V.: “Friedrich Merz übernimmt in der Klimapolitik immer mehr Forderungen der AfD und lässt sich von ihr treiben. Auch er will Windräder abbauen, das Verbrenner-Aus stoppen und das Gebäude-Energie-Gesetz abschaffen. Was Merz macht, ist Gift für einen auf Fakten und demokratischen Werten basierende Debatte. Er zerstört jede Investitionssicherheit für die Wirtschaft und die vielen Unternehmen, die auf konsequenten Klimaschutz setzen. Mit der Merz-Union gibt es keinen Fortschritt!”
Matthias Walter, Mitglied der DUH-Bundesgeschäftsführung: „Klimaschutz wird im Wahlkampf wieder von vielen Parteien versprochen, sie setzen ihn aber real nicht um – selbst im Angesicht von Waldbränden, Fluten und Hitzewellen, die bereits heute Menschenleben fordern. Jeder Klimastreik ist ein Zeichen, dass wir diese Missachtung unserer erstrittenen Grundrechte nicht akzeptieren. Wir werden diese Rechte durchsetzen – politisch und mit unseren Klimaklagen.“
Michael Schäfer, Geschäftsführer GermanZero: „Im Wahlkampf wirkt es, als hätten die demokratischen Parteien vergessen, dass sie 2015 das Pariser Klimaabkommen ratifiziert haben. Statt entschlossen Lösungen für eine klimasichere Zukunft anzubieten, vermitteln sie den Eindruck, die Klimakrise könne weiter warten. Doch wir lassen sie nicht aus der Verantwortung: Tausende Bürger:innen erinnern sie daran. Wenn die Politik still wird, muss die Zivilgesellschaft umso lauter werden – auf der Straße, an der Wahlurne und auch in jeder Kommune.“
Gianna Martini, Greenpeace Deutschland: “Bei dieser Bundestagswahl entscheidet sich einmal mehr, in welche Richtung Deutschland politisch rückt. Wir brauchen eine lebendige und wehrhafte Demokratie, um Klima- und Umweltschutzziele zu erreichen. Ohne demokratische Grundwerte können wir weder gesellschaftspolitisch, noch umweltpolitisch unserer Verantwortung gegenüber zukünftiger Generationen gerecht werden.”
Ingo Ammermann, NABU-Bundesgeschäftsführer: "Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – wir brauchen sofortiges, entschlossenes Handeln! Der Klimastreik kurz vor der Wahl ist die Chance, Druck auf Politik und Wirtschaft auszuüben und ein starkes Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Jede*r kann zeigen: Wir fordern konsequente Klimapolitik und den Schutz unserer Lebensgrundlagen - jetzt!"
Lea-Annabell Schneider, Bundesjugendsprecherin NAJU: „Wir sind beim Klimastreik, weil wir nicht zusehen, wie unsere Zukunft verspielt wird. Die kommende Bundestagswahl muss ein entscheidender Moment für den Klimaschutz und die Demokratie sein. Die Politik muss endlich konsequent handeln und Deutschlands Verantwortung ernst nehmen. Wir sind hier, weil wir uns für eine nachhaltige Zukunft und eine starke, handlungsfähige Demokratie einsetzen.”
Uwe Hiksch, NaturFreunde Deutschlands: “Die NaturFreunde erwarten von der nächsten Bundesregierung, dass sie endlich eine Politik einleitet, damit die Pariser Klimaziele eingehalten werden. Leider zeigen die aktuellen Wahlprogramme, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen in keiner Weise ausreichen. Um den Klimawandel zu bremsen, erwarten die NaturFreunde, dass eine konsequente Energie- und Mobilitätswende eingeleitet wird.”
Frank Hoppe, Bundesvorstand der Naturfreundejugend Deutschlands: „Klimaschutz muss ökologisch, sozial und demokratisch sein! Deshalb rufen wir als Naturfreundejugend Deutschlands zum Klimastreik am 14. Februar auf. Denn die Zeit zu handeln ist jetzt! Mit jedem weiteren Tag des Zögerns wird unser Handlungsspielraum zur Bekämpfung der Klimakrise kleiner. Jeder verschenkte Tag bedeutet weniger Freiheit für zukünftige Generationen. Und auch schon für uns im hier und jetzt heißt es: Wer Freiheit will, muss den Klimaschutz unterstützen. Naturwiederherstellung statt Zerstörung. Mehr Mobilität und weniger Verkehr. Freiheitsenergien statt Fossile Abhängigkeit.”
Anna Schwanhäußer, Geschäftsführende Vorständin Together for Future e.V.: “Wir rufen auf zum globalen Klimastreik. Schon wieder. Immer noch. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass Klimaschutz mit der nächsten Regierung vorangetrieben wird, es drohen sogar Rückschritte. Deswegen werden wir am 14.02. gemeinsam mit Fridays for Future demonstrieren. Für Investitionen in ein zukunftssicheres Land. Für Wohlstand und die Freiheit künftiger Generationen.”
Heike Vesper, Vorständin Transformation Politik und Wirtschaft WWF Deutschland: “Ohne intakte Natur und stabiles Klima gibt es keine sichere Zukunft - weder für die Menschen noch für die Wirtschaft. Die aktuelle Wahlkampfdebatte geht an den essentiellen Themen vorbei. Um den fehlenden politischen Willen zu beflügeln, wollen wir gemeinsam laut werden beim Klimastreik und unsere Forderungen an die nächste Regierung unterstreichen.”
Hannah König, Aktionsteamerin WWF Jugend: “Lasst uns als junge Generation und als gesamte Gesellschaft am Freitag zum Klimastreik auf die Straßen gehen, um unseren Politiker:innen in Erinnerung zu rufen, dass Umwelt- und Klimaschutz auf keinen Fall vernachlässigt werden dürfen – jetzt weniger denn je. Die vielen von der Erderhitzung befeuerten Katastrophen in den letzten Jahren, Monaten und Wochen haben uns gezeigt, was passiert, wenn wir weiterhin untätig bleiben. Deshalb fordern wir beim Klimastreik alle Verantwortlichen – insbesondere die nächste Bundesregierung – zum Handeln auf. Wir brauchen effektiven Klimaschutz, um eine lebenswerte Erde für uns, für kommende Generationen sowie für alle anderen Lebewesen zu erhalten.”
Alle Infos und Demos gibt es auf: klimastreik.org
Den Aufruf finden Sie unter: klimastreik.org/infos/aufruf
Das Bündnis finden Sie unter: klimastreik.org/infos/buendnis
Für Rückfragen:
Pressekontakt des Bündnisses
presse@klima-streik.org
Pressekontakte der Organisationen
Amnesty International Kogruppe Klimakrise
Anja Hoffzimmer | kontakt@amnesty-klimakrise.de
Attac
Roland Süß | 0175/2725893 | suess@attac.de
BUND
Clara Billen | 030 275 86 464 | presse@bund.net
BUNDjugend
Lea Fraider | lea.fraider@bundjugend.de
Campact
Lynn Rohwer | 0151 70605315 | presse@campact.de
Deutsche Umwelthilfe
Newsroom | 030 2400867-20 | presse@duh.de
GermanZero
Ina Krings | 0152 2728 0876 | presse@germanzero.de
Greenpeace
Sonka Terfehr | Tel: 0175 589 1718 | sonka.terfehr@greenpeace.org
NABU
Katrin Jetzlsperger | presse@NABU.de
NAJU
Jana Gronau | 030 / 652 137 52 11 | Jana.Gronau@NAJU.de
NaturFreunde Deutschlands
Samuel Lehmberg | 030 2977 3265 | presse@naturfreunde.de
Naturfreundejugend Deutschlands
Emily Groth | 030 2977 3278 | emily.groth@naturfreundejugend.de
Together for Future
Anna Schwanhäußer | 0151 119 742 29 | presse@togetherforfuture.net
WWF
Lea Vranicar | 030 311 777 467 | presse@wwf.de
WWF Jugend
Roland Gramling | 030 311 777 425 | roland.gramling@wwf.de