Angesichts der Klimakrise und geopolitischer Spannungen bedeutet Energiesicherheit vor allem eines: die Beendigung unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien fördert Wirtschaftswachstum, senkt Energiekosten und stärkt die Energiesicherheit. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass drei Viertel der Wirtschaftsführer erneuerbare Energien mit besserer Energiesicherheit verbinden.
Zeitgleich zum heute in London endenden Gipfel zur Zukunft der Energiesicherheit, veranstaltet von der britischen Regierung und der IEA, veröffentlicht der WWF seinen Bericht "Phasing out Fossil Fuels Through NDCs 3.0", der Regierungen Orientierungshilfe zur Integration des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen in ihre neuen Klimapläne (NDCs) bietet.
Jüngste Energiekrisen haben die Risiken der weltweiten Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zusätzlich verdeutlicht. „Das Einhalten der 1,5-Grad-Grenze ist nur durch einen umfassenden Ausstieg aus fossilen Brennstoffen möglich," sagt Fentje Jacobsen, Klima-Expertin beim WWF Deutschland und Co-Autorin des Berichts. „Die Politik muss aufholen. Klare Ausstiegspläne schaffen Vertrauen für Investitionen, Innovationen, Wachstum und zukunftsfähige Arbeitsplätze.“
Der WWF-Bericht zeigt: Von den 20 größten Produzenten fossiler Brennstoffe erwähnen sieben in ihren NDCs keine fossile Produktion, während sechs weitere sogar eine Fortsetzung oder Steigerung planen. Gleichzeitig fließen weltweit jährlich etwa 6 Billionen US-Dollar in Subventionen für fossile Brennstoffe. Diese Mittel müssen in den Ausbau Erneuerbarer und eine gerecht gestaltete Energiewende umgeleitet werden.
Die Vertragsstaaten des Pariser Klimaabkommens müssen ihre neuen NDCs spätestens bis September 2025 bei den Vereinten Nationen einreichen. Der Bericht bietet Orientierung für die Erstellung von NDCs, indem er insbesondere aufzeigt:
- wie wenig die Länder den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen in ihren Klimaplänen berücksichtigen, warum sie dies tun sollten und wie sie den gängigen Argumenten gegen die Durchführbarkeit des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen begegnen;
- wie die Länder den Verbrauch und die Produktion von Öl, Gas und Kohle in ihren nationalen Klimaplänen berücksichtigen könnten; und
- wie Aspekte behandelt werden können, die vor, während und nach der Ausarbeitung der nationalen Klimapläne zu berücksichtigen sind.
Wirksamer Klimaschutz erfordert, dass Klimaschutz, Anpassung, Finanzierung, systemischer Wandel und soziale Inklusion gemeinsam in den NDCs verankert werden. Länder sollten dabei konkrete Ziele festlegen – den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, die gezielte Umleitung von Finanzflüssen hin zu erneuerbaren Energien und die Umsetzung einer gerechten Energiewende. Um nationale Politiken mit den globalen Klimazielen in Einklang zu bringen, braucht es eine sektorübergreifende und partizipative Planung.