Warum arbeitet der WWF mit Banken und Finanzmarktakteuren zusammen?

Der WWF ist überzeugt: Wenn wir das Klima schützen und die Natur bewahren wollen, müssen wir auch unsere Wirtschaft umbauen. Einen Hebel für den Erfolg des ökologischen Umbaus bilden Banken und das Finanzsystem. Diese können Finanzströme und Kapital gezielt dorthin lenken, wo sie die Transformation stärken und beschleunigen. Banken und Finanzinstitute machen dies, indem sie Kriterien für ihre Anlageprodukte, Investitionen und Kreditvergaben festlegen. Die Zahl dieser Investitionen muss schnell steigen, wenn Deutschland seine Klimaziele bis 2045 erreichen will. 

Aber: Bisher ist das nicht üblich im Finanzsystem. Es gibt noch nicht genug Daten, Prozesse und Erfolgsgeschichten, um die Finanzierung der Transformation zu einem wirksamen Standardprozess zu machen. Dagegen werden nachhaltige Finanzierungen und Finanzprodukte meist so verstanden, dass sie nur schadlose Unternehmen und Projekte enthalten dürfen. So kann die Transformation von etwa emissionsintensiven Unternehmen zu klimaverträglichen nicht finanziert werden. Die Zeit drängt aber. Schon in diesem Jahrzehnt müssen wir den 1,5-Grad-Pfad erreichen. Der WWF Deutschland arbeitet deshalb mit großen Akteuren wie der Deutschen Bank und dem Vermögensverwalter DWS auf verschiedenen Ebenen zusammen. Er unterstützt sie und hinterfragt sie kritisch. 

Die Zusammenarbeit an einem einzelnen Produkt wie dem DWS Concept Blue Economy Fonds stellt für den WWF vor allem eine Möglichkeit dar: Einen Piloten für ein Finanzprodukt zu entwerfen, der zeigt, wie Transformations-Finanzierung über einen Aktienfonds eingeführt und stetig verbessert werden kann, und damit funktionieren kann. Mittels gezielter Engagement-Gespräche wird versucht, Unternehmen zu notwendigem Fortschritt und mehr Nachhaltigkeit im Meeresbereich zu bewegen. Der negative Einfluss auf die Naturgüter und das Klima soll dabei Schritt für Schritt gestoppt werden. Die strukturelle Integration von Fragen der Transformation und der Einhaltung planetarer Grenzen in die Investmentprozesse ist eine elementare Erfolgsvoraussetzung für die notwendige Nachhaltigkeits-Transformation. Dieser müssen sich alle Finanzmarktakteure stellen.  

Die Transformation der Wirtschaft muss vorausschauend geplant werden und in verschiedenen Bereichen und Sektoren mit ihren spezifischen Bedingungen stattfinden. Die einzelnen Schritte sind komplex und müssen wissenschaftlich fundiert sein. Wichtig ist, dass alle Akteure zusammenarbeiten. Die Haltung von Kapitalgeber- und Finanzier:innen muss entsprechend ausgerichtet sein. Nur so kann der Umbau in der knappen Zeit gelingen. Dazu müssen Wissen und Fähigkeiten, insbesondere auch in internen Prozessen der Akteure, vermittelt werden. Der WWF arbeitet dabei aktiv und ganz bewusst an entscheidungsrelevanten Stellen mit Akteuren zusammen, die für eine erfolgreiche Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft entscheidend sind. Große Akteure können ganze Märkte prägen.

Kontakt

Julian Philipp

Pressesprecher für Transformation von Wirtschaft und Finanzmarkt / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz