WWF: Bundesregierung unterstützt Fortsetzung der weltweiten Entwaldung

Berlin, 13.09.2024: Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat die EU-Kommission im Namen der Bundesregierung aufgefordert, den Anwendungsstart der Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) um ein halbes Jahr auf den 1. Juli 2025 zu verschieben. Begründet wird dies laut Pressemitteilung des BMEL in einem Schreiben an den exekutiven Vizepräsidenten der Europäischen Kommission und kommissarischen Umweltkommissar Šefčovič damit, dass vier Monate vor dem planmäßigen Start wichtige Umsetzungselemente wie die Einstufung Deutschlands als Land mit geringem Entwaldungsrisiko fehlten. Dazu sagt Susanne Winter, Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland:

„Die Bundesregierung unterstützt mit diesem Schritt die Fortsetzung der Entwaldung weltweit, statt die Umsetzung der EU-Verordnung gegen die Entwaldung pragmatisch zu unterstützen.

Die Handhabung für die Waldbesitzenden in Deutschland liegt vom BMEL vor, so dass die großen Waldbesitzenden sich in den nächsten Monaten in Ruhe vorbereiten können. Kleine Privatwaldbesitzenden haben sowieso noch bis Mitte 2025 Zeit mit der Umsetzung.

Die Umsetzung der EUDR ist ein wichtiger Schritt für unser aller Zukunft, denn den Wald brauchen wir weltweit für unseren Wasserhaushalt, zur Kühlung und zur Verhinderung von Überschwemmungen. Wer hier kurzsichtig blockiert, blockiert dringend notwendige Schritte zu mehr Nachhaltigkeit. Uns läuft die Zeit davon. Eine Verschiebung bedeutet auch für Deutschland mehr kaputte Wälder!“

Kontakt

Wiebke Elbe

Pressesprecherin für Agrarrohstoffe, Biodiversität und Bergbau / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz