WWF-Wanderausstellung über faszinierende Ästuare von Elbe und Ems eröffnet im Natureum Niederelbe in Balje

Heute eröffnet die WWF-Wanderausstellung „Ästuare – Lebensadern der Küste“ im Natureum Niederelbe in Balje. Auf mehreren Stelen portraitiert die Ausstellung sowohl die faszinierenden Besonderheiten der Mündungsgebiete von Elbe und Ems als auch die Schäden, die sich durch den Ausbau für Schifffahrt und Deichbau und die Effekte der Klimakrise immer mehr zuspitzen.

 „Die Mündungsgebiete von Elbe und Ems sind Hotspots biologischer Vielfalt zwischen Land und Meer. Gleichzeitig überschneiden sich hier in hohem Maße Schifffahrt, Küstenschutz, Fischerei, Industrie, Landwirtschaft und Tourismus. Die Ausstellung verdeutlicht, wie sich der Zustand der Ästuare an Elbe und Ems in den letzten 25 Jahren dramatisch verschlechtert hat und skizziert Wege aus der Krise“, erklärt Beatrice Claus, Expertin für Ästuare beim WWF Deutschland.

Sonja Papenfuß, Ableitungsleiterin Naturschutz im Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz: „Die Ästuare sind einzigartige Naturräume, die wir für zukünftige Generationen erhalten müssen. Der Schlüssel zur Verständigung auf gemeinsame Ziele für deren Schutz, ist die Kommunikation mit allen Akteuren. Die Ausstellung ist dabei ein wichtiger Baustein, um über die Folgen von Nutzungen und mögliche Lösungswege ins Gespräch zu kommen.“

Die Ausstellung verfolgt die Entwicklung der beiden norddeutschen Ästuare in den vergangenen Jahrzehnten und stellt dar, wie sie durch menschliche Eingriffe Schaden nehmen. Durch diverse Baumaßnahmen erhöhen sich die Schlickmengen, Fischen geht die Luft aus und Lebensräume gehen verloren.

Um die Abwärtsspirale zu stoppen, wurde zum Beispiel 2015 der „Masterplan Ems 2050“unterzeichnet. Aktuell gibt es allerdings Pläne, die Außenems erneut für die Schifffahrt zu vertiefen. Der WWF und andere Umweltverbände befürchten, dass sich die ökologische Situation dadurch weiter verschlechtert. Auch die Schäden der letzten Elbvertiefung sind weit größer als einst prognostiziert. Was im Emsästuar geschieht, lässt darauf schließen, was der Elbe womöglich noch bevorsteht, falls die letzte Elbvertiefung nicht rückgängig gemacht und eine Renaturierung eingeleitet wird.

Die Ausstellung ist vom 06.09. – 30.11.2024 im Natureum Niederelbe, Neuenhof 8, 21730 Balje zu sehen. Dort ist sie von Dienstag bis Sonntag zwischen 10:00 und 18:00 Uhr zugänglich und im regulären Eintrittspreis enthalten. Danach zieht sie weiter. Die jeweiligen Ausstellungsorte und -zeiten können zeitnah unter wwf.de/aestuarschutz nachgesehen werden.

Kontakt

Freya Duncker

Pressesprecherin für Meeresschutz und Biodiversität / Hamburg

  • Feldberger Seenlandschaft © Ralph Frank / WWF Deutschland

    Im Norden, Süden, Osten und Westen Deutschlands ist der WWF aktiv und engagiert sich für den Erhalt wertvoller Landschaften, die für zahlreiche Arten wichtiger Lebensraum sind. Mehr zu deutschen Naturschutz-Projekten