Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) beginnt in Lima / WWF begrüßt EU-Resolution zur Stärkung des Walfangmoratoriums

Bis zum 27. September findet in Lima (Peru) die 69. Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) statt. Auf dem Verhandlungstisch liegen Initiativen sowohl gegen als auch für kommerziellen Walfang. Heike Zidowitz, Expertin für marinen Artenschutz beim WWF Deutschland, verfolgt die Konferenz in Lima und sagt dazu:

„Klimakrise, Beifang, Schiffkollisionen und Unterwasserlärm - die derzeitigen Bedrohungen für Wale sind vielfältig und nehmen zu. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass das Walfang-Moratorium in Kraft bleibt und der Walschutz nicht ausgehöhlt wird.  Es ist ein wichtiges Signal, dass die EU-Resolution auf deutsche Initiative hin das Moratorium stärkt.“

Dagegen zielt eine Resolution von neun Staaten darauf ab, Walfang als Beitrag zur Ernährungssicherheit zu erlauben. „Die jetzigen Regeln erlauben den Walfang zur Selbstversorgung den Ureinwohnern von Alaska, Grönland oder Russland schon jetzt, er ist in der Tradition verwurzelt. Eine weitere Lockerung der Vorschriften mit Verweis auf nicht weiter definierte Ernährungssicherheit würde jedoch das Moratorium untergraben“, so Zidowitz. Guinea hat die Resolution gemeinsam mit Kambodscha, der Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea-Bissau, Republik Kongo, Senegal und St. Kitts und Nevis eingebracht.

Volle Unterstützung verdient aus Sicht des WWF dagegen der Antrag auf ein Walschutzgebiet im Südatlantik. Seit vielen Jahren kämpfen Argentinien, Brasilien und Uruguay darum Wale weit vor ihren Küsten zu schützen, und haben bislang die erforderliche Mehrheit verfehlt. Auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen der IWC und der CCAMLR-Kommission, die für den Schutz des antarktischen Ozeans ist, befürwortet der WWF. „Gemeinsam könnte es gelingen, ein Netz von gut konzipierten Schutzgebieten im Südpolarmeer aufzubauen und das Risiko von Walbeifängen bei der Krillfischerei zu verringern“, hofft WWF-Expertin Heike Zidowitz.

 

Kontakt

Britta König

Pressesprecherin für Meeresschutz und Plastikmüll / Hamburg

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz