Berlin, 29.10.2024: Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit gehen nur Hand in Hand. Ersteres ist ohne Letzteres nicht zu erreichen, so die Umweltstiftung anlässlich des Industriegipfels, der am Dienstag von Bundeskanzler Olaf Scholz einberufen wurde. Der WWF fordert von der Bundesregierung mehr Ambition beim Umsetzen der industriellen Transformation.
Dazu sagt Jan Peter Schemmel, Vorstand beim WWF Deutschland:
„Wir machen die Industrie nur dann zukunftsfähig und erfolgreich, wenn wir sie auch auf Klima- und Umweltschutz ausrichten. Der Umbau der Industrie braucht klare Kriterien und muss den wissenschaftlichen Erkenntnissen folgen – ohne Planung auf verschiedenen Ebenen kann es nicht gelingen. Die dringend notwendigen Investitionen werden getätigt, wenn Risiken und Unsicherheiten managebar werden. Richtungsweisende politische Entscheidungen unter Führung des Bundeskanzlers sind das Gebot der Stunde für die erfolgreiche Industrietransformation in Deutschland - und keine politischen Kaffeekränzchen. Eng damit verbunden und unverzichtbar ist dabei eine langfristige Finanzstrategie der Regierung, die heute, Morgen und zukünftig glaubhaft ausreichend Mittel für den Klimaschutz bereitstellt und zugänglich macht. Eine Reform der Schuldenbremse ist die Grundlage für die Spielräume der öffentlichen Hand, dass der Umbau gelingt, Arbeitsplätze gesichert und die marode Infrastruktur modernisiert werden kann. Entlastungen wie bei einem potenziellen Industriestrompreis müssen an klare, weitreichende Klimaschutzmaßnahmen seitens der Unternehmen, vor allem Transitionspläne mit klaren Klimazielen und entsprechende Umsetzungskontrolle gebunden sein. Über eine Strommarktreform in Verbindung mit einer Neuaufstellung der Netzentgeltverteilung gelingt die Ausschöpfung von Flexibilitätspotentialen in der Industrie. Außerdem brauchen wir Anreize zum Energiesparen und einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren, denn der Strompreis in Deutschland wird noch viel zu stark von den fossilen Energien bestimmt.“