Berlin/Erfurt, 12.03.2024: Ab Mittwoch kommen die Agrarministerinnen und Agrarminister des Bundes und der Länder in Erfurt zusammen. Auf der Tagesordnung steht auch die Weiterentwicklung und nationale Umsetzung der EU-Agrarpolitik. Dazu sagt WWF-Landwirtschaftsreferent Michael Berger:
„Die zuletzt demonstrierenden Bäuerinnen und Bauern richten sich nicht gegen Natur- und Umweltschutz per se, sondern sie fordern zu Recht faire Preise, weniger Bürokratie und mehr Planungssicherheit. Sie benötigen eine Landwirtschaftspolitik, die es ihnen ermöglicht, mit nachhaltig erzeugten Lebensmitteln ein gutes Einkommen zu erzielen. Darauf müssen sich die Agrarministerinnen und Agrarminister aus Bund und Ländern nun verständigen.
Die Öko-Regelungen müssen mehr Budget bekommen sowie unbürokratischer und praxisnaher gestaltet werden. Entsprechend fordern einige Bauernverbände jenseits des DBV Öko-Regelungen zur Unterstützung der extensiven Weidehaltung oder für den Streifenanbau. Mehr Budget sollte zudem in die zweite Säule der GAP wandern. Damit können die Länder möglichst unbürokratisch Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen auf Landwirtschaftsbetrieben entlohnen.
Die Europäische Umweltagentur warnt in ihrem aktuellen Bericht zur Bewertung des Klimarisikos für Europa vor den Folgen der fortschreitende Klimakrise für Europas Ökosysteme und für die Ernährung. Wer angesichts dessen Umweltstandards weiter schleift, trägt zur fortschreitenden Destabilisierung der Landwirtschaft bei. Die Artenkrise, die Erderhitzung und das strukturbedingte Höfesterben gehen dann ungebremst weiter.“