Berlin, 11.3.2024: Die EU-Gebäuderichtlinie EPBD könnte bei der geplanten Abstimmung am Dienstag als einziges Vorhaben des Green Deals scheitern. Das hätte drastische Konsequenzen für den Klimaschutz im Gebäudebereich und könnte das Risiko für Energiearmut erhöhen, warnt der WWF und ruft alle Abgeordneten auf, für die EPBD zu stimmen. Dazu sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland:
„Die EU-Gebäuderichtlinie könnte auf den letzten Metern noch vor die Wand gefahren werden. Denn kurz vor der Abstimmung bleibt unklar, ob sie verabschiedet wird. Dann wäre sie das letzte große Sektorvorhaben des Fit-for-55-Pakets als Teil vom Green Deal, das es nicht in die Umsetzung schafft – mit drastischen Folgen für den Klimaschutz im Gebäudesektor und dem Gegensteuern bei Energiearmut. Dem Green Deal würde ohne die Gebäuderichtlinie das Zuhause fehlen.
Die EPBD sollte der Motor der europäischen Transformation des Gebäudesektors sein – auch wenn sinnvolle Kernelemente wie die Mindesteffizienzstandards im Laufe der zähen Verhandlungen teils stark abgewürgt wurde. Dennoch ist eine Verabschiedung nun entscheidend, um die Transformation in Schwung zu bringen, eine Sanierungswelle auszulösen, ohne die die Klimaziele nicht einzuhalten ist, und Millionen von Menschen besser vor Energiearmut zu schützen.
Der WWF fordert alle Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf, dem nun vorliegenden Kompromissvorschlag zuzustimmen. Die Bundesregierung fordern wir auf, die Richtlinie schnell in nationales Recht umzusetzen und wesentlich ambitionierter auszugestalten: Wir brauchen schnell eine Sanierungsoffensive ineffizienter Gebäude und den bundesweiten Solarstandard. Bislang verfehlt der Gebäudesektor in Deutschland seine Klimaziele deutlich und wiederholt.“