Repräsentative Umfrage: 59,3 Prozent der Deutschen unzufrieden mit Engagement der Politik für gesunde, leckere und nachhaltige Kita- und Schulverpflegung

  • Repräsentative Umfrage: 59,3 Prozent der Deutschen unzufrieden mit Engagement der Politik für gesunde, leckere und nachhaltige Kita- und Schulverpflegung
  • WWF fordert verbindliche Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards und bessere Finanzierung
  • Grafiken Umfrageergebnisse Bund und Länder: MEDIEN (wwf.de)

Berlin, den 19.06.2024: 59,3 Prozent der erwachsenen Deutschen finden, dass Bund, Länder und Kommunen zu wenig für eine gesunde, leckere und nachhaltige Kita- und Schulverpflegung tun. Leben Kinder im Haushalt, sind es 64,6 Prozent. Nur 14,6 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Engagement ausreicht. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des WWF Deutschland. Die Umweltorganisation WWF wertet das Ergebnis als Weckruf und Arbeitsauftrag für die deutsche Politik. „Was die Politik bei der Kita- und Schulverpflegung auftischt, schmeckt den Deutschen nicht. Bund und Länder müssen ihrer Fürsorgepflicht für eine gesunde und nachhaltige Mittagsverpflegung in Kitas und Schulen nachkommen und sich einigen, wer dafür die Finanzierung übernimmt“, sagt Elisa Kollenda, Referentin für nachhaltige Ernährung beim WWF Deutschland. Täglich essen schätzungsweise rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung veranstaltet heute den 1. Deutschen Ernährungstag unter dem Titel „Gesund und nachhaltig – Essen außer Haus und in Gemeinschaft“.

„Kinder und Jugendliche müssen die Möglichkeit haben, sich täglich für ein gesundes und nachhaltiges Essen zu entscheiden. Eine stärker pflanzenbetonte Ernährung gehört dazu. Das kann durch die verbindliche bundesweite Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards in der Gemeinschaftsverpflegung erreicht werden“, so Kollenda vom WWF. Denkbar ist zum Beispiel ein Investitionsprogramm des Bundes mit Eigenanteilen der Länder für die Umstellung und Bereitstellung einer gesunden und nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen, der Kinder- und Jugendhilfe, in Krankenhäusern, Pflege- und Senioreneinrichtungen und Justizvollzugsanstalten. Insgesamt essen Schätzungen zufolge jeden Tag rund 16 Millionen Menschen in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.

Kürzlich hat der vom Bundestag einberufene Bürgerrat Ernährung empfohlen, kostenfreies und gesundes Mittagessen mit Kopplung an den DGE-Qualitätsstandard bundesweit an Kitas und Schulen bereitzustellen. „Im nächsten Schritt sollten sich die Fraktionen im Bundestag, insbesondere die Ampelfraktionen, mit einem entsprechenden gemeinsamen Entschließungsantrag an die Bundesregierung wenden“, fordert Elisa Kollenda.

Civey hat für den WWF Deutschland vom 10. bis 12 Juni 2024 rund 5.000 deutsche Bundesbürger:innen ab 18 Jahren online befragt. Die Frage lautete: „Inwiefern stimmen Sie der Aussage zu: 'Bund, Länder und Kommunen in Deutschland tun genug für eine gesunde, leckere und nachhaltige Kita- und Schulverpflegung'?“ 59,3 Prozent der erwachsenen Deutschen stimmen dieser Aussage eher nicht oder eindeutig nicht zu. Besonders hoch fiel die Ablehnung in den neuen Bundesländern aus: Mecklenburg-Vorpommern 78,3 Prozent, Sachsen-Anhalt 74,4 Prozent, Thüringen 74,2 Prozent, Sachsen 71,9 Prozent und Brandenburg 68,9 Prozent. Alle Daten wurden im Civey-eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmern erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers von 2,5 Prozent repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Kontakt

Wiebke Elbe

Pressesprecherin für Ernährung, Landwirtschaft, Bergbau / Berlin

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