Mehr Investitionen in Klimaschutz nötig

Berlin, 04.06.2024: Innerhalb weniger Tage ist es in Süddeutschland nach starken Regenfällen zu extremem Hochwasser gekommen. Das Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht absehbar. Heike Vesper, Vorständin der Naturschutzorganisation WWF Deutschland, fordert die Bundesregierung auf, mehr für den Klimaschutz zu tun:

„Wir sind mittendrin im Jahrhundert der Jahrhunderthochwasser. Diese und andere Extremwetterereignisse werden durch die Klimakrise häufiger. Das erfordert entschlossenes Handeln. Bund, Länder und Kommunen müssen ihre Anstrengungen für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel intensivieren. Neben einem stringenteren Hochwasserschutzgesetz brauchen wir dringend einen Bundeshaushalt, der langfristig an den Klima- und Naturschutzzielen ausgerichtet ist und Maßnahmen dafür ausreichend unterstützt. Was wir jetzt einkürzen und sparen, zahlen wir später doppelt und dreifach. Investitionen und Weichenstellungen für mehr Klimaschutz und die bessere Anpassung an die Klimafolgen sind unsere Versicherung für morgen.

Deutschland muss bessere Strategien zur Abmilderung von Klimafolgen entwickeln und umsetzen. Ansätze dafür gibt es, zum Beispiel mit dem Klimaanpassungsgesetz, das die Entwicklung von Anpassungsstrategien im Wassersektor vorschreibt, dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, und der Nationalen Wasserstrategie. Und die Hochwasserkatastrophen zeigen, wie elementar wichtig das immer noch auf europäischer Ebene verhandelte Nature Restoration Law ist. Denn schließlich sollen hierdurch Auen und der natürliche Hochwasserschutz massiv vorangetrieben werden.

In Deutschland darf dementsprechend das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz aktuell im Bundeshaushalt nicht beschnitten werden, sondern muss ausreichend ausgestattet werden. Denn immer höhere Dämme und Deiche werden nicht reichen. Renaturierte Moore, Feuchtgebiete und Auen, in denen das Wasser nicht nur gefahrlos versickern kann, sondern auch die Grundwasserspeicher wieder auffüllt, sind sinnvoll. Renaturierte, frei fließende Flüsse, in denen das Wasser Platz findet und langsam abfließt, können Hab und Gut und Leben retten. Dafür braucht es eine gesicherte Finanzierung, auch über Zuständigkeitsgrenzen und populistische Gräben hinweg.“

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Wiebke Elbe

Pressesprecherin für Ernährung, Landwirtschaft, Bergbau / Berlin