WWF: Erhöhung der Tigerpopulation in Thailand ist „historischer Meilenstein" / Neue Hoffnung für Tiger in Südostasien

Anlässlich des Welt-Tiger-Tags (29.07.) hat die thailändische Regierung neue Bestandszahlen für die Großkatzen veröffentlicht. Demnach verzeichnet das Land einen Anstieg der wildlebenden Tigerpopulation auf 179 bis 223 Tiere. Bei der letzten Zählung im Jahr 2022 waren es schätzungsweise nur 148 bis 189 Exemplare. „Diese positive Entwicklung ist ein historischer Meilenstein und das Ergebnis jahrelanger intensiver Schutzbemühungen. Thailand ist damit das erste Land in Südostasien, das seine nationale Tigerpopulation erfolgreich erhöhen konnte“, freut sich Axel Krumsiek, Leiter des Bereichs Asien beim WWF Deutschland. Anderswo in der Region sind die Tigerpopulationen rückläufig und in Kambodscha, Laos und Vietnam sind die Tiger in den letzten 25 Jahren ausgestorben.

„Thailand hat bewiesen, dass durch kontinuierliche und koordinierte Anstrengungen positive Veränderungen möglich sind. Wir sind stolz darauf, diesen Weg unterstützt zu haben und werden weiterhin unsere Bemühungen intensivieren, um den langfristigen Schutz des Tigers zu gewährleisten“, so Krumsiek weiter.

Nach Einschätzung des WWF haben ein konsequentes Vorgehen gegen den illegalen Tigerhandel und Investitionen in den Naturschutz und die Nationalparke zu einer Erholung des Bestandes geführt, insbesondere in den Kernschutzgebieten des westlichen Waldkomplexes. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Wiederherstellung von Tiger-Beutepopulationen wie Sambarhirschen und Banteng. Seit 2021 hat der WWF gemeinsam mit dem Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation (DNP) über 100 Sambarhirsche in Tigerlandschaften ausgesetzt. Weitere Tiere sollen folgen. Die ausgewilderten Sambarhirsche werden nach der Freilassung mit GPS-Halsbändern und Kamerafallen überwacht.

„Thailand ist ein Leuchtturm der Hoffnung für die Erholung der Tiger in Südostasien. Die Wiederherstellung wildlebender Tigerpopulationen erfordert erhebliche und nachhaltige Schutzmaßnahmen über viele Jahre hinweg. Es ist jetzt an der Zeit, diesen Schwung zu nutzen und die Erholung der Tigerpopulationen in Thailand weiter proaktiv voranzutreiben“, erklärt Krumsiek.

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher für Asien, Artenschutz, Deutschland, Palmöl, Wasser & Dürre / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz