WWF-Statement zum Tod von Finja / Weitere Bestandsstützungen bleiben notwendig

Sieben Monate nach der Auswilderung im Nordschwarzwald ist das Luchsweibchen Finja gestorben. Das Tier wurde zwar lebend, aber in einem sehr schlechten Zustand gefunden und musste letztendlich eingeschläfert werden. Das vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) ins Leben gerufene Projekt zur Bestandsstützung der Luchse im Schwarzwald wird von der FVA in Kooperation mit dem Landesjagdverband, dem WWF Deutschland und dem Zoo Karlsruhe als Projektpartner umgesetzt.  Hierzu erklärt Dr. Sybille Klenzendorf, für das Projekt zuständige Artenschutzexpertin beim WWF Deutschland:

„Der tragische Verlust von Luchsweibchen Finja ist ein herber Rückschlag für das Auswilderungsprojekt und die Bestandsstützungen der Luchse im Schwarzwald. Die Ursachen, die zum Tod der Luchsin führten, müssen nun schnellstmöglich aufgeklärt werden. Doch das Projekt als solches sehen der WWF und alle Beteiligten - und das ist die gute Nachricht an diesem Tag - nicht gefährdet. Wir mussten von Beginn an damit rechnen, dass ein solch herausforderndes Artenschutzunterfangen auch mit Rückschlägen wie diesem verbunden ist. Schließlich ist die Sterblichkeit von jungen Luchsen in der Natur grundsätzlich hoch. Finja wurde sorgfältig für dieses Programm ausgewählt und erfüllte alle notwendigen Voraussetzungen. Das zeigt sich auch daran, dass sie von der Auswilderung bis zu ihrem Tod, wie ihre in der Wildbahn geborenen Artgenossen, regelmäßig Beute riss. Sobald die genauen Umstände von Finjas Ableben aufgeklärt sind, gilt es entsprechend nachzusteuern. Nur durch weitere Bestandsstützungen wird das Luchsvorkommen in Baden-Württemberg überhaupt eine langfristige Überlebenschance haben.“

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher für Asien, Artenschutz, Deutschland, Palmöl, Wasser & Dürre / Berlin

  • Amur-Tiger © Ola Jennersten / WWF Schweden Bedrohte Arten

    Der Rückgang der biologischen Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht. Der WWF setzt sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten ein. Erfahren Sie mehr zum Artenschutz