Die Circle Economy betont in ihrem heute vorgestellten Circularity Gap Report 2024: Weltweit fehlen politische und rechtliche Rahmenbedingungen, die Anreize für kreislauforientierte Aktivitäten und Produkte schaffen. Nachdem die Initiative im vergangenen Jahr die globale Wirtschaft auf nur 7,2 Prozent zirkulär gemessen hat, konzentriert sich der diesjährige Report auf Möglichkeiten, bessere Bedingungen für die globale Kreislaufwirtschaft zu schaffen.
Rebecca Tauer, Expertin für Kreislaufwirtschaft beim WWF Deutschland, kommentiert: „In Deutschland muss die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) der entscheidende Schritt werden, um den Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu ebnen. Das Umweltministerium hat sie für das erste Halbjahr 2024 angekündigt. Wichtig ist, dass sie verbindliche Ziele und konkrete Instrumente zur schnellen Umsetzung enthält und den Fokus auf Ressourcenvermeidung und Wiederverwendung von Material legt. Allein um die Klimaziele 2045 zu erreichen, muss Deutschland deutlich weniger Material verbrauchen. Dass dies möglich ist, wie es der Circularity Gap Report fordert, zeigt das Modell Deutschland Circular Economy des WWF.
Die Kreislaufwirtschaftsstrategie muss der erste Aufschlag für ein Ressourcenschutzgesetz analog zum deutschen Klimaschutzgesetz sein. Dieses sollte klare Zielwerte enthalten, wie etwa sieben Tonnen Rohstoffkonsum pro Kopf und Jahr bis 2045 und eine Verdoppelung der zirkulären Materialnutzungsrate auf 25 Prozent bis 2030. Bisher fehlen in Deutschland verbindliche Ressourcenschutzziele. Dabei hat sich der Rohstoffverbrauch seit 1970 weltweit verdreifacht, und Deutschland gehört zu den Spitzenreitern. Schon in dieser Legislaturperiode könnte die Bundesregierung mit ihrem Bekenntnis zur erweiterten Herstellerverantwortung die Transformation durch die Novellierung im Verpackungsgesetz, im Elektrogesetz und im sogenannten Kreislaufwirtschaftsgesetz zur Beseitigung von Abfällen vorantreiben.“